Bachs Solo-Werke für Violine und Violoncello

  • Dozenten: Prof. Volkhardt Preuss , Prof. Dr. Jan Philipp Sprick
  • Semester: Sommersemester 2019
  • Termin: Mo 12:00–13:30 Uhr
  • Raum: Fanny Hensel Saal
  • Dauer: 1.5 Semesterwochenstunden
  • Inhalt: Die reine Einstimmigkeit galt im Früh- und Hochbarock als hohe Kunst. Das liegt daran, dass es sie eigentlich gar nicht gibt. Denn ein einsames Soloinstrument muss den zugrundeliegenden Generalbass mit wenigstens zwei hinzutretenden Konturstimmen in sein Melos integrieren. Das bedeutet, dass wir es bei den Solopartiten, Solosonaten und Solosuiten J. S. Bachs mit komplexen kontrapunktischen Konstrukten zu tun haben, die sich zu 5–6-stimmigen Sätzen entfalten. Sie stehen im Dienste reicher Ornamentik, musikalisch-rhetorischer Figuren und differenzierter Ausbildung musikalischer Affekte. Dabei ist deren Form sehr viel extravaganter und »wilder« als diejenige der Suiten und Partiten für Cembalo. Wir werden uns diesen Solowerken annähern, indem wir auch historische Vorbilder (wie »der Fluiten Lusthof« von Jan van Eyck), contemporäre Werke (wie die Fantasien Telemanns für Flöte oder Violine) und Rezeptionen (wie die a-moll-Fantasie für Flöte solo von C.Ph.E. Bach) hinzuziehen. Wenn noch Zeit ist, werden wir auch einen Ausblick in die Moderne wagen (Debussy, Henze, Hindemith, Sciarrino). Neben der Analyse werden wir uns auch satztechnisch-kompositorisch mit den Werken beschäftigen und Bearbeitungen und Alternativfassungen erstellen. Die Ergebnisse werden in einem Abschlusskonzert in der HfMT und einem Konzert im Rahmen der Sommerkonzerte der Toepfer-Stiftung auf Gut Siggen (Schleswig-Holstein) vorgestellt.
  • Credits: 2 Creditpoints
  • Module: Mth-MW-1, Mth-MW-2, Mth-Mw-3-Instr, W-frei