Nähe und Distanz

Nähe und Distanz

Welche Erfahrungen haben wir mit/durch Corona gemacht?

Mittwoch 08.12.2021 10:00 - 16:30
Livestream

Wie viel Nähe und Distanz sind nötig, um selbstbestimmt lernen und arbeiten zu können? Welche Erfahrungen machen wir in Übungssituationen? Wie können wir uns und andere vor Machtmissbrauch schützen und uns selbst angemessen reflektieren? Und wie verändert Corona unsere Wahrnehmung der gegensätzlichen Positionen?
Das umfangreiche in Präsenz geplante Programm des 1. Aktionstags zum Thema "Nähe und Distanz - welche Erfahrungen haben wir mit/durch Corona gemacht?" fällt nun leider der Pandemie zum Opfer - aber der Aktionstag findet dennoch am 8.12. von 10-16 Uhr als digitales Angebot statt. Die gestreamten Vorträge, Konzerte und Zoom-Workshops geben einen Vorgeschmack darauf, was zukünftig am Aktionstag der Studierenden und Lehrenden präsentiert werden soll. Ein Nachholtermin für die zahlreichen Workshops und Performances, die aufgrund der Verschiebung ins Digitale abgesagt werden mussten, ist in Präsenz für Mai/Juni 2022 geplant.

Das Programm im Überblick

Vormittags-Livestream hier
Link zum Workshop direkt beim Programmpunkt (s.u.)


10:00-10:20 Eröffnung des Tages durch Präsidium, Gleichstellung und Awareness-Team
10:20-10:50 Vortrag "Unendliche Nähe - zur Dekonstruktion von Distanz" von Dr. Benjamin Sprick
11:00-11:30 Konzert Wave Radiance, Gitarren-Studierende der HfMT
11:30-12:30 digitaler Workshop "Inhaltswarnung?! Eine Impuls- und Gesprächsrunde" von Johanna Breitbart und Amelie Werner (Awareness-Team HfMT), Teilnahme über Zoom-Link, Meeting-ID: 912 7345 8900 oder Ortseinwahl

Pause

Nachmittags-Livestream hier
Link zum Workshop direkt beim Programmpunkt (s.u.)


14:30-15:30 Vortrag "Konzertieren und Chorgemeinschaft auf Distanz" - Von Jacob Sello und Annedore Hacker-Jacobi
14:30-16:00 "Umgang mit digitaler Gewalt" - Eine Einführungsveranstaltung mit Cordelia Moore
Teilnahme über Zoom-Link, Meeting ID: 950 5632 3818 oder Ortseinwahl
16:00-16:15 Performance "Ich denke dein…" von Studierenden der Studiengänge Schulmusik, Klavier, Schauspiel, Musiktheaterregie, Dramaturgie
16:15 Kurze Abschlussworte und Ausblick durch Präsidium, Gleichstellung und Awareness-Team


die Programmpunkte im Einzelnen

10:00-10:20 Eröffnung des Tages durch Präsidium, Gleichstellung und Awareness-Team

10:20-10:50 Vortrag "Unendliche Nähe - zur Dekonstruktion von Distanz" von Dr. Benjamin Sprick

Begriffe von ›Nähe‹ und ›Distanz‹ sind nicht erst seit der Corona-Krise mit gewissen terminologischen Schwierigkeiten belastet. Sie verweisen auf ein weit zurückreichendes ontologisches Erbe, das aus einer Auftrennung von ›Raum‹ und ›Zeit‹ seine argumentative Wirksamkeit bezieht. Wo Abstandhalten zur sozialen Norm, Kontaktaufnahme zum unkalkulierbaren Risiko werden, droht allerdings auch das gemeinsame Maß ihrer Differenz, ihr ›Inmitten‹ aus dem Gleichgewicht zu geraten. Als philosophischer Bezugspunkt dienen die Schriften des im August dieses Jahres verstorbenen französischen Philosophen Jean-Luc Nancy, der sich in seinen Werken einer Philosophie der Berührung, des Körpers und einer Sensographie des akustischen Sinnes verschrieben hat.

11:00-11:30 Konzert Wave Radiance Gitarre Studierende der HfMT

Wave Radiance ist ein Konzert, das von den Gitarrenstudierende der HfMT aufgeführt wird. Es erforscht die Wellen von Nähe und Distanz über Zeit und Ort hinweg durch eine Reihe von Aspekten. Dazu gehören: das Gefühl der Distanz zu geliebten Menschen während der Pandemie und die Musik, die uns näher an unser Zuhause bringt; der Einfluss von Musik aus verschiedenen Kulturen, die in einem Stück zusammenkommen; die zeitliche Distanz von Musik, die vor Hunderten von Jahren komponiert wurde, und die Nähe, die sie heute ausstrahlt; sowie die Verwendung von Phasing in der Komposition, bei der sich Wellen von Farben und Klängen in den Fokus hinein- und herausbewegen.

11:30-12:30 digitaler Workshop "Inhaltswarnung?! Eine Impuls- und Gesprächsrunde" von Johanna Breitbart und Amelie Werner (Awareness-Team HfMT), Teilnahme über Zoom-Link

Seit mehreren Jahren ist in Kultur- und Bildungsinstitutionen die Diskussion über das warnen vor gewaltvollen, diskriminierenden oder problematischen Inhalten erstarkt. Aber was sind eigentlich diese Inhaltswarnungen? Welche Argumentationen gibt es zu diesem Thema? Und was hat das Wort Trigger damit zu tun? Darüber wollen wir mit euch ins Gespräch kommen, Beispiele bearbeiten und Ideen teilen. Wir freuen uns auf euch!
Studierende und Lehrende der HfMT erhalten den Link über ihre @hfmt-mailadresse. Externe interessierte schreiben bitte eine E-Mail an: gleichstellung@hfmt-hamburg.de

Pause

14:30-15:30 Vortrag "Konzertieren und Chorgemeinschaft auf Distanz" - Von Jacob Sello und Annedore Hacker-Jacobi

Sind Chorgemeinschaft und sogar das Konzertieren auf Distanz möglich? Im Rahmen der TENOR-Konferenz 2021 wurde zwischen der Fachgruppe Kirchenmusik und Multimediale Komposition interdisziplinär zusammengearbeitet. Für diesen Anlass wurden unter anderem vier Chorkompositionen ausgewählt, auf Distanz geprobt und mit einem Chor in einem digitalen Chorkonzert aufgeführt. Wie ist das möglich? Welche technischen Voraussetzungen waren dafür nötig und auf welche Weise konnte trotz Distanz eine Gruppendynamik und eine positive Beeinflussung derselben entstehen? Was hat jede:r einzelne Chorsänger:in dazu beigetragen? Darüber berichten Prof. Annedore Hacker-Jakobi und Prof. Dr. Jacob Sello sowie einzelne Chorsänger:innen, die bei diesem Projekt mitgewirkt haben. Es werden Konzertausschnitte gezeigt und kommentiert.

14:30-16:00 "Umgang mit digitaler Gewalt" - Eine Einführungsveranstaltung mit Cordelia Moore, Teilnahme über Zoom-Link

Cordelia Moore hat an der Universität Innsbruck Friedens- und Konfliktforschung studiert und ist als Beraterin und Trainerin für digitale Gewalt tätig. Sie bietet Trainings gegen Hate Speech und Beratung zu Cyber Stalking an.
Teilnahme über Zoom-Link, Meeting ID: 950 5632 3818 oder Ortseinwahl

16:00-16:15 Performance "Ich denke dein…" von Studierenden der Studiengänge Schulmusik, Klavier, Schauspiel, Musiktheaterregie, Dramaturgie

Beethoven komponierte 6 Variationen zu dem Lied „Ich denke dein“ WoO 74 für 4 Hände - er widmete es Josephine Brunsvik und ihrer Schwester Therese Brunsvik, die ebenfalls bei ihm Klavierunterricht nahm. Das Verhältnis zwischen Beethoven und seiner Schülerin überschritt den Unterricht durch einen intensiven Briefaustausch, hauptsächlich von Beethovens Seite. Viele Forscher:innen sind sich einig, dass Josephine die „unsterblich Geliebte“ von Ludwig van Beethoven gewesen ist.

Ausgehend von dieser (Liebes-)Beziehung entsteht eine Performance, in der Musik, Bewegung und der Briefwechsel das Nachdenken über ein professionelles Nähe/Distanz-Verhältnis zwischen zwei Menschen in einem Machtverhältnis anregen soll.

Beteiligte Personen:
Florian, Frieda, Josephina, Katharina, Linda, Margalith, Michel, Yuri

16:15 Kurze Abschlussworte und Ausblick durch Präsidium, Gleichstellung und Awareness-Team

Eintritt frei