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NEWSLETTER 07/19


Titelbild
"dazwischenpfuschen: wir untersuchen die nebensächlichkeiten" Am 7.7. spielt das Projektensemble neue Musik

Liebe Freund:innen der HfMT,


WAGNIS MäRCHEN – AUS DER ARBEIT JUNGER REGIESTUDIERENDER

Montserrat Borreda
Montserrat Borreda
Foto: Christina Körte
Wir wachsen auf mit Mythen, Fabeln und Märchen, in allen Sprachen und Kulturen gibt es sie, oft sind es plakative Geschichten mit einfachen Botschaften. Als Kinder lassen wir uns auf die scheinbare Schlichtheit von Struktur und Geschichte ein, doch bei gründlicherer Betrachtung offenbaren sich tiefere Deutungsweisen und Aspekte gesellschaftlichen Daseins.
Für Monserrat Borredá, die an der HfMT choreographische Übungen und Projekte in den Studiengängen Regie Schauspiel und Regie Musiktheater unterrichtet, ist das ein guter Stoff, um erste Erfahrungen mit einer vollständigen Inszenierung zu sammeln. Das Märchenprojekt steht im Lehrplan des zweiten Semesters und führt zur Aufführung von etwa 15-minütigen Werken mit choreographischen Anteilen.
"Die Herausforderungen sind: Wie kann ich als Regisseur*in ein körperliches Vokabular für die archetypischen Figuren finden? Wie sollen die Figuren sprechen? In welcher Stilrichtung will ich arbeiten? Einige Regisseur*innen schreiben ihr eigenes Märchen, andere arbeiten mit vorhandenen Kunstmärchen. Einige untersuchen das Grauenhafte, andere setzen ihren Schwerpunkt auf das Magische oder das Poetische…"
Die Kommiliton*innen dienen sich jeweils gegenseitig als Darsteller und reflektieren die Wirkung ihrer Konzepte.
Fünf dieser Arbeiten werden beim sommerlichen Brutkastenfestival am 11. Juli auf dem Campus Nord gezeigt. Ein Besuch lohnt sich!

KLEINES INSTRUMENT – GROßE LIEBE

Constanin Reinfeld
Constanin Reinfeld
Foto: Stephan Pick
Mit 13 Jahren entdeckte Konstantin Reinfeld die Mundharmonika und war „vom ersten Ton an emotional gepackt“. Eine Faszination, die bis heute anhält, ihn unermüdlich weiterschreiten lässt und schon in jungen Jahren zu einem der aufregendsten und erfolgreichsten Musiker auf seinem Instrument macht. Die Szene professioneller Mundharmonika-Spieler ist überschaubar, so waren es vor allem Internetforen, die dem Autodidakten zunächst als Lehrer dienten. Er fing an, seine Sachen aufzunehmen und ins Netz zu stellen. „Dabei bekam ich unheimlich viel wertvolle Rückmeldungen, die mir weiterhalfen, aber auch die Botschaft, dass das gar nicht so mies ist, was ich mache“. Er probierte und tauschte sich aus, fand Lehrer und suchte einen Studienplatz, den es so nicht gab, den er aber schließlich in Köln fand. Natürlich gibt es dort keine Mundharmonika-Klasse, doch der eigenwillige Musiker bediente sich der Infrastruktur, nahm Unterricht vornehmlich bei Pianisten und weiterhin bei Mundharmonika-Spielern weltweit. Seinen Bachelor absolvierte er mit einem Konzert, das kaum eine Musikgattung ausließ: Ob Klassik, Weltmusik, Filmmusik, Jazz oder Eigenkompositionen: „Solange ich Mundharmonika spiele, fühle ich mich eng verbunden“ Am meisten sieht er seine musikalische Heimat im Jazz und gegenwärtig studiert er im Dr. Langner Jazz Master-Programm der HfMT.
Im Rahmen der Masternight am 3. Juli ist er mit seinem Duopartner – dem Pianisten Christoph Spangenberg – im Theater im Zimmer zu hören. Hier gibt es eine Kostprobe der aktuellen CD Lassen Sie sich unbedingt verzaubern!

AUF DIE PLäTZE, KNARZEN, LOS!

Maria Weruchanowa
Maria Weruchanowa
Foto: Cem Bazer
Schon zum zweiten Mal in dieser Spielzeit legt sich das Hochschulorchester ein Werk Helmut Lachenmanns auf das Notenpult und widmet sich den damit einhergehenden, eigenwilligen Spieltechniken dieses inzwischen 83-jährigen Altmeisters deutscher Gegenwartskomposition. Maria Weruchanowa, die beim Orchesterstück Air für Orchester mit Soloschlagzeug als Geigerin mitwirkt, erzählt von den Vorbereitungen: „Die Spieltechniken sind tatsächlich so ungewöhnlich, dass man sie nicht in herkömmlicher Notation darstellen kann. Jedes einzelne Klangerzeugnis braucht eine neue Schreibweise, und daher beginnt die individuelle Stimme – in diesem Stück gibt es nur Solostimmen – zunächst mit einer ausführlichen Legende. Es wird über die Schnecke gestrichen, mit dem Plektron gezupft, durch Pressen die Saite zum Knarzen, das Griffbrett mit der Spannschabe zum Klingen gebracht. Hinzu kommen komplizierte, aber präzise ausgeschriebene Rhythmen und dabei ein recht schneller Wechsel zwischen den unterschiedlichen Aktionen, sodass man insgesamt sehr wach und konzentriert sein muss.“ Dirigierstudent Constantin Schiffner hat alle Mitwirkenden für eine einstündige Einzelarbeit bestellt, damit die Basis richtig sitzt, bevor das große Ganze zusammengesetzt wird. Maria ist sehr gespannt auf das Ergebnis, denn im Moment ist das alles noch sehr abstrakt. Grundsätzlich findet sie es aber wichtig, nicht nur den Hörgewohnheiten nachzugehen, sondern viel Neues auszuprobieren.
Die Konzerte finden am 10. Und 11. Juli im Forum der HfMT statt. Neben Air stehen eine Haydn-Symphonie sowie Harold in Italien von Hector Berlioz auf dem Programm.

MEIN HIGHLIGHT

Francesco Cagnasso
Francesco Cagnasso
Foto: Kin Szeto
Francesco Cagnasso ist in der italienischen Schweiz geboren. Nach dem Studium der Musiktheorie mit Hauptfach Trompete an der Zürcher Hochschule der Künste beginnt er 2017 sein Dirigierstudium an der HfMT bei Prof. Windfuhr und Prof. De Villiers. Er dirigiert am 3. Juli die Symphoniker Hamburg im Forum der HfMT. Und nun haben Sie die Qual der Wahl, denn Francesco empfiehlt:

Ich empfehle Ihnen das Orgelkonzert am 3. Juli in der Kirche St. Johannis-Harvestehude. Spielen wird ein unglaublich virtuoser und großartiger Organist: Nicola Procaccini. Nicola ist nicht ein Musiker, Nicola ist die Musik. Er hat eine unfassbar natürliche Art zu musizieren; jede Taste, die er berührt, verzaubert er mit einer unglaublichen Musikalität, die ihm instinktiv gegeben ist. Hinzu kommt ein vielfältiges Programm. Von Johannes Sebastian Bach über Max Reger bis zu Maurice Duruflé, gespielt in der schönen St. Johannis-Harvestehude Kirche an der wunderbaren neuen Mühleisen/Marcussen-Orgel. An so einem Konzert zu fehlen heißt, eine einzigartige Musik verpasst zu haben. Kommen sie zahlreich!

WAS SONST NOCH LÄUFT

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