
DIALOG & MENSCHLICHE STäRKE
Liebe Freund:innen der HfMT,
im Juni begegnen wir dem „utopischen Motiv einer Hoffnung auf etwas Besseres und Anderes, als die Welt uns bietet.“ So liest es Regisseur Christian Poewe in der Oper Dialogues des Carmélites von Francis Poulenc, dargestellt in der „unfassbaren menschlichen Stärke der Gemeinschaft der Karmelitinnen“. Die Inszenierung ist für ihn „der Versuch, unterschiedliche Strömungen von Menschen und deren Meinungen parallel zu setzen.“ Die eindringliche und aufwühlende Geschichte ist eingebettet in eine facettenreiche musikalische Sprache, die sich unterschiedlichster Stile bedient und laut WillemWentzel – dem musikalischen Leiter – leichtfüßig, mit Augenzwinkern und einem Hauch Ironie daherkommt.
Nach einer intensiven Probenphase feiern wir am 1. Juni Premiere der diesjährigen Sommeroper, die als Gemeinschaftswerk der HfMT (Sänger:innen der Opernklasse), der HAW (Kostümdesign), HFBK (Bühnenraum) und den Symphonikern Hamburg auf die Forumsbühne gebracht wird. Mit insgesamt 8 Aufführungen ist sie unser Main Act des Monats und unbedingt empfehlenswert.
Es folgen weitere Empfehlungen verbunden mit der überschwänglichen Einladung zur zweiten Ausgabe unseres Sommerfestes, auf das wir uns nach der Super-Sause im letzten Jahr schon wieder ziemlich freuen : - )
Herzlichst,
Ihre HfMT
ANGST & GEBORGENHEIT
Als große Sommeroper präsentieren wir in diesem Jahr Dialogues des Carmélites von Francis Poulenc. Die Oper erzählt von Blanche, einer jungen Frau, die, von existentieller Angst erfüllt, in Zeiten großer gesellschaftlicher Unruhe (die Geschichte spielt zur Zeit der französischen Revolution) einen sicheren Ort sucht und diesen im Kloster der Karmelitinnen findet. In den intensiven Gesprächen der Nonnen werden Fragen thematisiert, die auch in unserer Zeit drängend sind. „Wie sollen wir mit der kollektiven Angst im Angesicht der gegenwärtigen Bedrohungen umgehen?“ Eins ist sicher – es bedarf des Dialoges für ein gemeinschaftliches Miteinander. Er ist es, der im Fokus der diesjährigen Inszenierung steht.
Esther Barski (in der Rolle der Blanche) ist beeindruckt von Blanches Suche nach Sicherheit, die am Ende im freiwilligen Tod mündet: „Sie versucht, Ihre Ängste durch vermeintliche Sicherheit der Gemeinschaft zu lösen, was nicht funktioniert. Wie sie dann am Ende nach weiterer Flucht den Mut findet, sich doch mit ihren Schwestern im Märtyrertod zu vereinen, ist eine komplexe Entwicklung.“
THEORIE & PRAXIS
Neben der Kunst haben wir an der HfMT auch einen florierenden wissenschaftlich-theoretischen Bereich und wenn es besonders gut läuft, ergänzen sich die Disziplinen unter ihrem gemeinsamen Dach. Seien Sie hiermit auf einige interessante Vorträge im Juni hingewiesen.
Current Practices: 3 weitere Ausgaben der Ringvorlesung lassen uns gemeinsam mit den vortragenden Gästen tiefer einsteigen in die Frage nach der Beziehung bzw. dem Bezug zu unserem Publikum und nach dem „wie und wo genau, aber was, für wen und vor allem warum gespielt wird.“
current practices am 3., 10. und 24. Juni
Im Kolloquium Musiktheorie begrüßen wir den renommierten Kollegen Nathan John Martin via Zoom zu einem Vortrag. Martin ist Professor für Musiktheorie an der University of Michigan mit Forschungsschwerpunkten in der Geschichte der Musiktheorie sowie in der Theorie und Praxis der musikalischen Analyse. In seinem Vortrag setzt er sich mit der (Neu-) Einordnung des Werkes Jean-Philippe Rameaus auseinander.
“Rameau's 'Sensationalist Conversion' Revisited” am 23. Juni
Großer Beliebtheit erfreut sich inzwischen die von Prof. Ruta Paidere ins Leben gerufene Reihe Analyse und Interpretation. In der Juni-Ausgabe widmen wir uns anlässlich des 150. Geburtstags von Maurice Ravel seiner Sonatine für Klavier, die uns Prof. Anna Vinnitskaya in die Tasten zaubern wird.
Analyse und Interpretation am 25. Juni
ROMANTISCH & ZIEMLICH WILD
Unter dem Titel Discovering our Roots widmen wir uns anlässlich unseres 75-jährigen Jubiläums in diesem Konzert dem Komponisten Ernst Gernot Klussmann – langjähriger Vizepräsident und Kompositionsprofessor an der HfMT. Das Kuss Quartett hat im Rahmen der letzten Sommerlichen Musiktage Hitzacker sein erstes Streichquartett entdeckt und kürzlich eine erste Aufnahme dieses Werkes vorgelegt. Dazu Oliver Wille – Geiger im Kuss Quartett: „Das erste Streichquartett ist ein Frühwerk aus den 1920er Jahren, vorwiegend romantisch, aber doch auch in ziemlich wildem Stil, der mir gefällt. Man spürt, dass er die zeitgenössischen Werke von Schönberg und Mahler kannte und sich damit auseinandersetzte.“
BACH & JAZZ
Ist sie dabei, ist ein guter Abend garantiert: Die Rede ist von Ausnahmesaxophonistin Asya Fateyeva, die sich schon immer munter über alle Genregrenzen hinwegspielt und ihr Publikum mit ihrer ebenso überzeugenden wie ansteckenden Musikalität in den Bann zieht. Mit dem Programm Around Bach erwartet uns ein Improvisationsabend über barocke Musik mit Saxophon, Laute, Klavier und mit den Studierenden des Dr. Langner Jazzmaster.
PREISSEGEN & ENTWICKLUNG
Wie gewohnt dürfen wir hochkarätige und beeindruckende künstlerische Darbietungen erwarten, wenn am 15. Juni die Preisträger:innen des Elise Meyer Wettbewerbs in einem Konzert geehrt werden.
Neu ist die Beteiligung der Dr. Rudolf und Renate Seidel Stiftung, die ab diesem Jahr mit großzügigem Engagement in den Wettbewerb einsteigt, wodurch neben den attraktiven Preisgeldern nun auch Möglichkeiten der weitern Förderung und Entwicklung – beispielsweise durch eine Auftrittsmöglichkeit mit den Symphonikern Hamburg oder den Besuch von Seminaren und Workshops zur Entwicklung des individuellen künstlerischen Profils – geschaffen werden konnten.
OPEN HOUSE & BUNTES PROGRAMM
Wir öffnen das Haus weit und dann machen wir es uns zusammen schön. Alle – von groß bis klein – sind eingeladen, mit uns den Sommer, das ausklingende Semester und diesmal sogar den längsten Tag des Jahres zu feiern. Neben künstlerischen und wissenschaftlichen Formaten erwarten uns eine Kinderoase, Workshops, Tombola, Flohmarkt und Hausführungen. Fürs leibliche Wohl ist abwechslungsreich gesorgt und unser Kuchenbuffet wird im Kollektiv von unseren Kolleg:innen gestemmt. Ab 15 Uhr stromern wir durch Haus und Garten, Schnacken, Lauschen, Genießen!
Wir sind da – Sie auch?
MATERIAL & MöGLICHKEITEN
Die mehrtägige Veranstaltung Thinking through Materialities – initiiert durch das sustainable theater lab des ligeti zentrums – lädt dazu ein, Materialien nicht nur als passive Objekte, sondern als aktive Wissensquellen zu verstehen; Materialien nicht nur funktional zu begreifen, sondern als aktive Akteure im kreativen Prozess. Dabei widmen wir uns an jedem der vier Tage einem anderen Aspekt von Materialien. Interaktiv und interdisziplinär begeben wir uns auf eine experimentelle Reise, um gemeinsam über bekannte Grenzen hinaus zu denken, zu forschen und zu gestalten.
CHOPIN & MARATHON
Zur 7. Ausgabe des Chopin Festival Hamburg sorgen die Macher:innen für besonderen Glanz in unseren Hallen: Zu einem außergewöhnlichen Marathon empfangen wir 7 Pianist:innen, die sich für die Teilnahme am diesjährigen Chopin Wettbewerb qualifizieren konnten und sich im Oktober in Warschau der Konkurrenz stellen werden. Tauchen Sie ein, staunen Sie, vergleichen Sie die Interpretationen an einem langen Sonntag im Forum.
ART SCHOOL & DANN?
Wie geht es den Menschen, die voller Kreativität und leidenschaftlicher Motivation an unseren Kunsthochschulen studiert haben. Wo sind sie gelandet, was machen und was bewegt sie heute? Sei es im Bereich Theater, Musik oder bildende Kunst. Nicht alle Biografien verlaufen gradlinig. Wir interessieren uns für ihre Wege, wie auch Umwege und heutigen Arbeitsrealitäten.
Mit dem neuen Podcast Life After Art School der Hamburg Online Open University (HOOU), den wir in Kooperation mit der HFBK und der HfMT gestalten, geben wir diesen Fragen Raum und werfen einen Blick auf individuelle Lebensentwürfe. Moderiert werden die Sendungen von Cornelius Puschke (HfMT), Anne Meerpohl und Nora Sternfeld (beide HFBK). Der Prolog ist bereits hochgeladen. Jeden Monat kommt eine neue Sendung hinzu.
WAS SONST NOCH LÄUFT
Neben unseren Empfehlungen gibt es wie immer noch mehr zu entdecken. Das vollständige Programm finden Sie wie gewohnt in unserem Veranstaltungskalender
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