Logo der HfMT

MAI 2020


Liebe Freund:innen der HfMT,


LEHRE AUF DISTANZ

"Thementage Digitale Medien" am Institut für Kultur- und Medienmanagement via Zoom
„Ja, wir ziehen dieses Semester durch!“ Mit diesem Satz verwandelte sich der notstandsverwaltende Krisenstab in eine betriebsame Taskforce der Ermöglichung. Ein Kreativsemester soll es werden und kein Notsemester. An einer künstlerischen Hochschule, an der Lernen und Arbeiten auf Nähe und Begegnung fußt. Ab jetzt verortet in der digitalen Welt.

Eine immense Kreativität und Handlungsbereitschaft wurden freigesetzt und so konnten wir am 20. April unser Sommersemester 2020 online eröffnen.

Wie geht es uns jetzt?

Alle machen mit und fast alle Formate müssen neu gedacht werden. Einige Fächer rücken stärker in den Fokus. Bewegungstraining ist sehr begehrt, weil es den Tag strukturiert, Halt gibt und einen Ausgleich schafft. Viele Studierende nutzen die Zeit, sich intensiver mit theoretischen Fächern zu befassen, die man sehr gut digital vermitteln kann. Einzelunterrichte finden über Skype & co statt. Korrepetitoren spielen Begleitstimmen ein und stellen sie zum Üben zur Verfügung. In der Schulmusik wagt man sich ans gemeinsame Musizieren mit ZOOM, dokumentiert wird per iMovie und reflektiert mit Mentimeter. Ihre Wünsche für das kommende Semester visualisierten Dramaturgie-Studierende auf einer gemeinsam gestalteten online Mindmap, die sich wie ein eigenes Kunstwerk liest. Das Institut für Kultur- und Medienmanagement startete direkt mit den „Thementagen Digitale Medien“ unter dem Motto „Digital & Agil“ und konnte in einem Zoom Seminar mit rund 60 Teilnehmern durchweg positive Erfahrungen machen.

Mit viel Erfindungsreichtum entstehen neue Konzepte, die auf die Situation Bezug nehmen und daraus eine eigene Kraft entfalten: Unter der Überschrift „Elementares Musizieren als musikalischer Brückenschlag in außergewöhnlichen Situationen“ entwickelt die EMP (Elementare Musikpädagogik) verschiedene Projekte für Senioren, Kleinkinder, Jugendliche und von der Krise besonders hart Betroffene. Die Dramaturgie-Abteilung erarbeitet eine Bewegungsperformance auf Distanz im öffentlichen Raum auf Grundlage von Albert Camus‘ "Die Pest" und Peter Handkes "Die Stunde da wir nichts voneinander wussten". Schauspielstudierende lesen Gedichte für eine "Lyrische Hausapotheke" (à la Erich Kästner), die – online verfügbar – Trost und Heilung bei „Krankheiten“ wie Einsamkeit, Angst u.a. spenden kann. Da die Bigband zur Zeit nicht gemeinsam proben kann, steht hier einmal das historische Repertoire im Vordergrund: Die Studierenden spielen zu historisch relevanten Aufnahmen in der richtigen Phrasierung, nehmen sich dabei auf und werden anschließend zusammen gemischt, sodass sie neben den historischen Studien auch wichtige “Studiomusiker Skills” trainieren.

Um neben dem Transfer auch noch Zusammenhalt und Fürsorge zu ermöglichen, schreibt die Leitung des Instituts für Musiktherapie jede Woche einen „Freitagsbrief“ an ihre Studierenden mit Informationen, aber auch Anregungen und Gedanken. Andere Abteilungen halten sich mit Klassenkonferenzen bei Laune.

Trotz aller Kreativität ist da natürlich eine Not! Es gibt den Trompeter, der zum Üben nur den eigenen PKW nutzen kann. Es offenbart sich der Mangel an Chancengleichheit durch das unterschiedliche Vorhandensein technischen Equipments. Übertragungsdefizite erschweren die Arbeit an Klangfarben und machen Ensemblespiel nahezu unmöglich. Für Improvisationen in einer Gruppe fehlt es an gemeinsam erlebter Atmosphäre.

Es fehlt an diesem und jenem und alle Versuche sind Krücken der Überbrückung, aber bemerkenswerte Krücken, die funktionieren können, weil wir eine Basis des Miteinanders haben und weil es eine Perspektive gibt. Ab dieser Woche geht es wieder einen Schritt voran und erste Präsenzunterrichte dürfen stattfinden.

Unser großer Dank gilt allen Mitgestaltern! Bis wir endlich wieder in gesunder Nähe miteinander arbeiten dürfen, erforschen wir weiter die kreativen Spiel- und Schaffensräume eines körperlich distanzierten Miteinanders.

STUDENTISCHE PUTZENGEL

Franzis Hohlbein (2. Semester, Gesang) und Celina Fitzner (4. Semester, Schulmusik) vom A-Team reinigen die Überäume
Franzis Hohlbein (2. Semester, Gesang) und Celina Fitzner (4. Semester, Schulmusik) vom A-Team reinigen die Überäume
Seit dem 28. April dürfen endlich auch wieder einzelne Studierende im Rahmen eines vorsichtigen Testbetriebs üben. Dabei wurden zunächst die Gruppen mit nicht-mobilen und besonders lauten Instrumenten berücksichtigt.
Das Infektionsrisiko wird durch ein ausgeklügeltes Raumbelegungssystem mit versetzten Nutzungszeiten und ein für unsere Umstände ausgearbeitetes Hygienekonzept gering gehalten.

Das Reinigen der Räume und Klaviere übernehmen Studierende aus dem A-Team, die sich sonst während des brummenden Semesterbetriebs bei Veranstaltungen um Garderobe, Einlass, Programme und Bühnenumbauten kümmern. Ihre Arbeitsgeräte sind jetzt Mundschutz, Handschuhe und Desinfektionsmittel und sie sind froh, wenigstens auf diese Art wieder da und im Kontakt zu sein.

Linda Bichlmeier (6. Semester, Schulmusik) hat es sehr genossen, mal wieder eine neue Person kennenzulernen und die Möglichkeit zu bekommen, ein langes und intensives face-to-face Gespräch zu führen (wenn auch mit Maske). „Dadurch konnte ich – zumindest für eine kurze Zeit – das befremdliche Gefühl verdrängen, welches in mir aufkam, als wir in dem leeren Foyer saßen. Ich vermisse das Hochschulleben, meine Freunde und den musikalischen Austausch...“

Nora Schittkowski (4. Semester, Schulmusik) findet es ebenso schön wie seltsam nach Monaten mal wieder in die Hochschule zu kommen. Anstatt zu üben desinfiziert sie Klaviere, aber über zwei Dinge ist sie dankbar: „Erstens natürlich weiterhin einen Job zu haben, obwohl die eigentliche Arbeit des Jobs gerade nicht möglich ist, und zweitens ein Teil des Teams zu sein, dass es möglich macht, die Hochschule geöffnet zu haben und Üben möglich zu machen. Ich hoffe sehr, dass sich Schritt für Schritt alles wieder normalisiert und wir uns bald alle wieder in der Hochschule zum gemeinsamen Musizieren, Üben und natürlich auch für Kaffeepausen treffen können.“

BLEIBEN SIE GESUND!

Julia Keyser - Physiotherapeutin mit einer Übung für Balance
Julia Keyser - Physiotherapeutin mit einer Übung für Balance
„Bleiben Sie gesund!“ Ist ein beliebtes und schönes Grußwort der letzten Wochen geworden. „Spielend gesund bleiben!“ ist das Motto der Arbeitsstelle Musik und Gesundheit, die das Institut für Musiktherapie in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) entwickelt hat.

Für ein bisschen mehr Abwechslung im ausgangsbeschränkten Alltag hat das Team der Arbeitsstelle eine Serie mit Übungen für zu Hause zusammengestellt. Die Übungen sind unkompliziert und überall durchführbar und wurden auch von Mitarbeitenden der HfMT schon dankbar angenommen. Nutzen auch Sie gerne diese Anregungen für Bewegung, Balance und Stärke.

In diesem Sinne: bleiben Sie gesund und hoffnungsfroh – wir vermissen Sie gewaltig!

Ihre HfMT

WAS SONST NOCH LÄUFT

finden Sie wie gewohnt in unserem Online Veranstaltungskalender
Wir freuen uns auf ihren Besuch!

FOLGEN SIE UNS!

FacebookTwitterInstagramYouTube
Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Harvestehuder Weg 12 | 20148 Hamburg
www.hfmt-hamburg.de

Um diesen Newsletter abzubestellen, klicken Sie hier.
Unsere Datenschutzerklärung finden Sie hier.