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NEWSLETTER 04/19


Titelbild
Bewegungschor aus der Inszenierung "Nicht Zu Nah", Premiere am 4. April
Foto: Vera Urweider

Liebe Freund:innen der HfMT,


DIE NEUE JAZZ HALL WIRD EIN ORT DER BEGEGNUNG

Foto: Vincent Bachmann
Am 1. März war Spatenstich – und nach eineinhalbjähriger Bauphase wird im Herbst 2020 die lang ersehnte Jazz Hall im Garten den HfMT in Betrieb genommen.
Wolf Kerschek – Leiter des Jazzstudiengangs – schwärmt schon jetzt von den Perspektiven, die sich damit eröffnen:
In erster Linie entsteht ein eigener Auftrittsort für die Jazzer – und das ist wichtig, denn Jazz lernt man nicht im Überaum, sondern beim Musizieren gemeinsam mit anderen. Auch bietet sich hier die Chance, mit Zeit und Raum zu forschen und neue Konzertformate zu entwickeln: in einem Laboratorium, das Lehre und Forschung miteinander verbindet.
Vor allem aber schafft die neue Spielstätte vielfältige Möglichkeiten der Begegnung. Das Programm vernetzt die Sparten, lässt Musik, Theater, Komposition und Bewegung miteinander in Beziehung treten. Es begegnen sich Publikum und Kulturschaffende, das Kollegium und Studierende und ebenso viele unterschiedliche Generationen. Hier wird gejammt, hier trifft man sich nach dem Üben und Unterrichten oder nach einem Opernbesuch im Forum.
Zu verdanken ist die Verwirklichung dieses Traums der großzügigen Unterstützung der Dr. E. A. Langner Stiftung, die seit Jahren die Jazzabteilung der HfMT in großem Umfang fördert und konzeptionell begleitet. Neben der Stiftung beteiligt sich auch die Stadt Hamburg an den Baukosten.

SYMBOLIK DER VERLETZBARKEIT

Nicht Zu Nah. Musiktheaterproduktion
Nicht Zu Nah. Musiktheaterproduktion
Foto: Vera Urweider
Nicht Zu Nah ist der Titel der Uraufführung, mit der Michelle Affolter ab 4. April im Forum ihren Abschluss in Regie Musiktheater absolviert. Mit ihrer Performance knüpft sie sich das Thema Inzest/ sexualisierte Gewalt unter Geschwistern vor, das sie gemeinsam mit einem starken Team von jungen Kreativen entwickelt hat.
Von Anfang an involviert war die Bühnenbildnerin Florence Schreiber (Studentin an der HfBK), die einen Einblick in die Überlegungen der visuellen Umsetzung gewährt:
Zu Beginn wurde mit verschiedenen Begrifflichkeiten und Assoziationsketten gearbeitet. So haben sich die beiden Künstlerinnen erst einmal mit dem familiären Schutzraum und wohligen Kindheitserinnerungen beschäftigt, bevor sie sich der Zerbröckelung der heilen Welt zuwandten. Ein geeignetes Material fanden sie schließlich in langen Packpapierbahnen, die auf vielen Ebenen ihre Symbolkraft entfalten und auch den Raum zweckdienlich mitgestalten.
Lässt einen das Papier zunächst vielleicht an Tapeten, an Geschenkpapier, an praktischen Hausgebrauch denken, setzt es sich im Laufe des Stückes massiven Veränderungen aus und entpuppt seine zerstörbare Beschaffenheit. Das glatte Papier bekommt erst Knicke, dann Risse und verliert im weiteren Verlauf ganz und gar seine ursprüngliche Form. Darüber hinaus schafft das Papier einen Bühnenraum. Die Bahnen umschließen Publikum und Darsteller gleichermaßen und sorgen für eine geschlossene Situation, die einen schützt und abschirmt, aber auch ausliefert. Die gegensätzlichen Empfindungsspielräume sind Kern der bühnenbildnerischen Arbeit.

EINE LIEBESERKLäRUNG AN DIE IMPROVISATION

Manfred Stahnke
Manfred Stahnke
Foto: Susanne Stahnke
Seit 1984 war Manfred Stahnke Lehrender an der HfMT, seit 1995 hatte der ehemalige Schüler György Ligetis eine Vollzeitprofessur für Komposition inne. In seinem Abschiedskonzert am 5. April wird jedoch kein einziges komponiertes Werk erklingen. Gemeinsam mit Freunden und Gleichgesinnten gestaltet er einen großen Abend der Improvisation, denn das ist neben der Kompositionskunst immer seine Leidenschaft gewesen: das Experimentieren, das Aufeinanderhören, das Spontane, das Ungeplante…
Gleichgesinnte findet er seit Jahren in dem semi-professionellen TonArt Ensemble, das auf eine lange gemeinsame Geschichte blickt und in diesen Tagen sein 30-jähriges Jubiläum feiert. Mit dabei ist auch Kompositionskollege Georg Hajdu, der mit einem Ensemble in eine kontemplative Welt der Mikrotonalität entführt, sowie Vlatko Kucan, der im Bereich polystilistische Improvisation zu Hause ist.
Zu erwarten ist ein Ohrenschmaus des Unvorhersehbaren zu Ehren Manfred Stahnkes, der seit Sommer 2018 im Ruhestand ist, seine Dauerferien genießt und sich unter anderem leidenschaftlich dem Bratschenspiel hingibt.

MEIN HIGHLIGHT

Lea Suter
Lea Suter
Foto: Raphaela Steffen
Lea Suter erlernte zunächst das Klavierspiel, machte dann eine Ausbildung zur Orgelbauerin, bevor sie Kirchenmusik und Orgel in Köln und Bremen studierte. Derzeit absolviert sie ihren Master bei Pieter van Dijk (Orgel) und Menno van Delft (Cembalo) an der HfMT. Am 11. April ist sie mit ihrem Abschlusskonzert in St. Martini et Nicolai zu hören.

Sie empfiehlt:
Le Feux d‘artifice am 24. April mit Antonio di Dedda

Kennen Sie diesen Moment der Stille, wenn Sie auf einer sommerlich mediterranen Terrasse sitzen und das Schimmern der Abendsonne auf der Wasseroberfläche genießen oder wenn Sie einer Sängerin zuhören, deren Partie ihr wie in die Stimme geschrieben ist und Sie beim Zuhören Gänsehaut bekommen?

Als Clara und Robert Schumann 1845 ein Pedal zu Ihrem Flügel bekamen, inspirierte das neue Instrument Schumann zur Komposition mehrere Stücke für Pedalflügel. Er war davon überzeugt, dass der Pedalflügel frischen Wind in die Klaviermusik bringen wird.

Einige dieser Kompositionen für Pedalflügel wird der Organist und Pianist Antonio di Dedda im Rahmen seines Konzertexamens 24. April auf der Orgel zusammen mit Werken von Franz Liszt, Jeanne Demessieux und Enrico Bossi spielen. Wem könnte dies also besser gelingen, wer kann es besser nachempfinden, wem ist diese Partie mehr in die „Stimme geschrieben“, als einem Organisten, wie Antonio di Dedda, der gleichzeitig Pianist ist?

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