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NEWSLETTER 10/20


Liebe Freund:innen der HfMT,

wir starten in ein spannendes Wintersemester 2020/21. Lesen Sie heute über die große Stunde angehender Schauspieler*innen, wie man in Oktaven (nicht) verloren geht und was ein gutes Foto für die Hochschulzeitung ausmacht.

JEDE BEGEGNUNG WIE EINE NEUGEBURT

Prof. Elmar Lampson - Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Prof. Elmar Lampson - Präsident der Hochschule für Musik und Theater Hamburg
Foto: Christina Körte

In diesem Herbst freut sich Hochschulpräsident Elmar Lampson in besonderer Weise auf den Semesterbeginn und – verbunden damit – auf jede Veranstaltung, die an unserem Hause stattfinden kann, auch wenn noch nichts wieder normal ist und wir nur in Raten und auf absehbare Zeit unvollständig einsteigen.

Die letzten Monate haben uns viel abverlangt. Die Erkenntnis, dass dies nicht nur ein kurzer heftiger Einschnitt, sondern eine prägende und lange Phase im Leben der Hochschule sein wird, ist hart – und dennoch birgt sie beglückende Aspekte: „Ich bin beeindruckt, wie der Hochschulorganismus damit umgeht und mit Leidenschaft und Energie dieser Krise alles Erdenkliche abtrotzt. Das kreative Potenzial, gewohnte Pfade zu verlassen und sich ständig neu zu erfinden, zeigt sich wie unter einem Vergrößerungsglas. Berührend ist die hohe Einsatzbereitschaft sämtlicher Angehöriger der HfMT und faszinierend sind die technischen Möglichkeiten, die wir zu bedienen gelernt haben und die uns helfen konnten, Entbehrungen zu überbrücken.

Dennoch wurde die Sehnsucht nach persönlicher Begegnung immer stärker, sodass jede Veranstaltung jetzt wie ein erstes Mal – wie eine Neugeburt – erlebbar wird.“

Aus tiefstem Herzen dankbar ist Elmar Lampson für die immense Unterstützung und Solidarität der BWFG unter Senatorin Katharina Fegebank, die am 23. Oktober um 15.30 Uhr Flagge zeigt, um gemeinsam mit uns das neue Semester einzuläuten. Auch diese Eröffnung alles andere als gewöhnlich: seit 5. Oktober Unterrichtsbetrieb, am 2. November Beginn der Vorlesungszeit und „dazwischen gerutscht“ die offizielle Feier im Hybridformat mit einzelnen Teilnehmenden im Forum und gestreamt für den ganzen Rest, dafür aber wirklich für alle Interessierten live sowie nachträglich abrufbar.

In diesem Sinne: Frohes Neues!

LOST IN HARMONIC SPACE – ABER NICHT VERLOREN

Todd Harrop - Komponist
Todd Harrop - Komponist

Schon als Bachelorstudent in Kanada war der Komponist Todd Harrop fasziniert von Mikrotonalität und fühlte sich angeregt, Melodien mit „Noten zwischen den Noten“ zu komponieren. Nach einem kurzen Abstecher in die Spektralmusik (basierend auf den Obertönen der Klänge), die ihn wenig überzeugte, stieß er Jahre nach seinem Studium auf die Bohlen-Pierce-Skala und lernte die Professoren Hajdu und Stahnke nennen, die seine Mentoren wurden und ihn an die HfMT lockten, wo er seine Forschungen über die letzten Jahre vertiefen konnte, indem er die Mikrotonalität als harmonische Technik betrachtete.

Im Rahmen seiner Promotion gestaltet Todd Harrop das Konzert „Lost in Harmonic Space am 31. Oktober. Das Verlorene in der Musik bezieht sich vornehmlich auf den „Verlust der Oktave“. Todd selbst sagt über seine Musik: „Zu erwarten sind seltsame Akkorde und Melodien, die dennoch harmonisch klingen sollen, als ob man sie in einer Fremdsprache anspricht. Mein Musikstil ist zugänglich; ich versuche niemanden mit harschen Dissonanzen zu schockieren, sondern lade die Zuhörenden dazu ein, ihre Ohren für neue Konsonanzen zu öffnen."
Verwendet werden keine Standard-Tonleitern. Anstelle der üblichen zwoelf Tonhöhen pro Oktave, sind es zum Beispiel acht oder neun (statt sieben) Tonhöhen im Raum einer Quinte.

In Hamburg gibt es seit einigen Jahren eine rege Bohlen-Pierce-Szene, die kürzlich eine CD mit dem Titel ‚beyond the horizon‘ herausgegeben hat und mit ihr in faszinierende Klangwelten entführt.

INTENDANT*INNENVORSPRECHEN – HOHE QUALITäT IN WINDESEILE AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Abschlussjahrgang Schauspiel 2020/21
Abschlussjahrgang Schauspiel 2020/21
Foto: Armin Smailovic

Das ist schon ein sehr großer Tag für die Schauspielstudierenden des Abschlussjahrgangs. In guter Gepflogenheit präsentieren Schauspielschulen jährlich diese Best-off-Show, zu der Intendant*innen und Dramaturg*innen aus dem deutschsprachigen Theater-Raum anreisen, um sich einen Eindruck vom Nachwuchs zu verschaffen und diesen bestenfalls direkt zu engagieren.

Gezeigt werden ausgewählte Monologe, Szenen und Lieder aus dem letzten Studienjahr. Mit drei Beiträgen von jedem der acht Studierenden kommt der Abend auf eine Gesamtlänge von knapp drei Stunden. Die „Perlen“ werden zusammengehalten durch eine dezente szenische Einrichtung (Laura Jakschas) und musikalische Leitung (Matthias Stötzel). „Langweilig ist das überhaupt nicht. Im Gegenteil!“, findet Laura Jakschas. „Die zeigen sich mit genau dem, was sie besonders gut können und sagen ‚Schau. Das bin ich, das kann ich gut, das möchte ich für Dich spielen.‘ Dabei erfährt man sehr viel von den Menschen und das macht es natürlich spannend – und das Ganze in sehr hoher Qualität und überaus abwechslungsreich, quasi in Windeseile auf den Punkt gebracht. Das hat eine große Energie.“

Für das diesjährige Vorsprechen am 22. und 23. Oktober steht glücklicherweise das St. Pauli Theater zur Verfügung, sodass neben den Intendant*innen auch noch weitere Gäste Platz haben. Kommen Sie gern!

DAS GESICHT HINTER DER KAMERA

Christina Körte - Fotografin
Christina Körte - Fotografin
Seit fünf Jahren begleitet die Fotografin Christina Körte die Produktionen der Hochschulzeitung zwoelf. Dabei wird sie von Anbeginn in den Schaffensprozess einbezogen. Ab der ersten Redaktionssitzung arbeiten sie und die Grafikerin Ulrike Schulze-Renzel mit dem Redaktionsteam zusammen, um die Themenfindung zu durchdringen und eine passende Bildsprache zu entwickeln.

Korrespondierend zum Motto der Ausgabe wird eine Fotostrecke kreiert, die sich durch alle Heftseiten zieht. Als Models dienen Studierende der Hochschule. Themen wie Bewegung, Träumen, Scheitern, Weiß*, Schwarz oder Asien** wurden da in den letzten Jahren beackert.

„Die mitunter philosophischen und abstrakten Gedanken auf etwas Greifbares herunterzubrechen, ist dabei manchmal eine Herausforderung“, gibt Christina schmunzelnd zu, aber es ist auch sehr reizvoll. Bei der Wahl der Orte, Situationen, Requisiten usw. kann sie sich mit den Kolleg*innen austauschen und genießt in der Folge enorme Freiheit, was in ihrem Metier eher ungewöhnlich ist.

Christinas Fotos sprechen eine starke Sprache, sind mal sprühend, mal intim, humorvoll oder nachdenklich, dem Menschen immer sehr nah. „Was macht eigentlich ein gutes Foto aus?“, haben wir uns getraut sie zu fragen. Das ist natürlich ein Zusammenspiel aus vielem, aber ein zentraler Aspekt ist die Beziehung zum Menschen, die sie aufbaut: „Die Person muss sich wohlfühlen und Dir vertrauen. Und Du musst die Verbindung halten und führen, auch wenn Du parallel die Technik meisterst.“

Zu bewundern ist diese Arbeit in der frisch erschienenen zwoelf – der Zeitung zum 70-jährigen Jubiläum der HfMT, die Christina als ihr persönliches Highlight der letzten Jahre identifiziert.

Bestellen oder lesen können Sie die neueste Ausgabe ab dem 8. Oktober hier.

WAS SONST NOCH LÄUFT

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