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NEWSLETTER 11/19


Titelbild
Vers l'extase - Eröffnung CLAB Festival am 22. November

Liebe Freund:innen der HfMT,


MöCHTE IN EINEN TIEFEN DIALOG GEHEN

Kent Nagano
Kent Nagano
Foto: Felix Broede
Er ist einer der herausragenden Dirigenten unserer Zeit und seit 2015 als Generalmusikdirektor der Hamburgischen Staatsoper sowie Chefdirigent des Philharmonischen Staatsorchesters in Hamburg tätig.
Zwischen zwei Vorstellungen von Pelléas et Mélisande im November besucht Kent Nagano nun erstmalig die HfMT, um mit unseren Dirigierstudierenden und dem Hochschulorchester zwei Tage lang zu arbeiten. Zum Abschluss der gemeinsamen Arbeit öffnen wir das Labor und präsentieren eine Open Masterclass. Am Dirigierpult stehen unter anderem Yu Sugimoto, der gerade die Finalrunde des Internationalen Besançon Dirigierwettbewerbs erreichte sowie Nicolas Kierdorf, der seit diesem Jahr Künstlerischer Leiter des Orchesters der Konrad-Adenauer-Stiftung ist.

Über seine Idee vom „Dirigier-Unterricht“ durften wir Herrn Nagano telefonisch befragen, als er in Zürich auf seinen Anschlussflug nach Japan wartete:
„Ich bin interessiert an einem tiefen gegenseitigen Dialog mit den Studierenden. Eine besondere Botschaft habe ich nicht mitgebracht, denn in unserem Beruf kommen wir alle auf radikal unterschiedlichen Wegen zu den Zielen, die wir uns selbst stecken. Das, was für mich wichtig war, kann für einen anderen irrelevant sein. Und dennoch ist der professionelle und künstlerische Dialog auch und gerade generationenübergreifend sehr wichtig. Ich selbst habe das meiste und wichtigste beim Arbeiten mit und von Kollegen gelernt“.

Die Verbindung zur Hochschule liegt dem Maestro sehr am Herzen und die Kooperation kultureller Institutionen empfindet er im 21. Jahrhundert als Selbstverständlichkeit. Somit hofft er, dass mit diesem ersten Versuch ein Grundstein für eine fortdauernde Zusammenarbeit gelegt werden kann.
Das hoffen wir natürlich auch und erwarten Kent Nagano mit großer Vorfreude!

RAUS AUS DER SCHUBLADE

Fabia Mantwill
Fabia Mantwill
Foto: Dovile Sermokas
Mit dem dringenden Wunsch, dem allgemein üblichen Kategorisierungsbedürfnis zu entkommen, ist Fabia Mantwill im Dr. Langner Jazz Master genau richtig gelandet. Hier fand sie die Freiheit und Flexibilität, um genre- und länderübergreifend arbeiten zu können.
„Bist Du eigentlich Jazzerin, Klassikerin oder Popmusikerin? Saxophonistin, Sängerin oder Komponistin? Bandleaderin oder Dirigentin?“ Derlei Fragen waren ihr schon immer zu eng gefasst. „Warum nicht alles oder nichts von dem oder einfach je nach dem?“ Für Fabia gibt es im Prinzip nur eine Maxime: Ich mache die Musik, zu der Zeit mit den Menschen, die es dazu braucht, um möglichst authentisch etwas zum Ausdruck zu bringen.

Und um schließlich ganz autark und selbstbestimmt zu handeln, hat sie kurzerhand ihr eigenes Orchester gegründet: Das Fabia Mantwill Orchestra. Mit Menschen, die ihre Leidenschaft und Neugierde teilen und bereit sind, sich auf musikalische Begegnungen aller Couleur einzulassen. Begegnungen III ist dann auch der Titel ihres Abschlusskonzertes in der Halle 424 am 15. November. Und an diesem Abend erfährt man auch etwas über Fabias andere Leidenschaft bzw. eine wichtige Nährquelle ihrer Musik: das Reisen. Am liebsten reist sie ausgiebig und mit Rucksack in ferne oder nahe Länder, um ganz in fremde Kulturen einzutauchen und daraus Inspiration zu schöpfen. Diesmal dabei im musikalischen Reisegepäck: Ghana, Nepal, Tansania und Frankreich.

"ERBARME DICH, MEIN GOTT" – DAS WOLLTE ICH AUCH!

Joël Vuik
Joël Vuik
Foto: Teresa Enhiak Nanni
Als Joël Vuik zunächst seinen „Bachelor of Music in Education“ machte und sich noch im Fach Bariton engagierte, empfahl ihm seine damalige Gesangslehrerin, doch mal über das Fach Countertenor nachzudenken. Er fing an zu recherchieren und als er schließlich auf das „Erbarme Dich, mein Gott“ aus Bachs Matthäus-Passion mit Andreas Scholl stieß, war es um ihn geschehen: „Genau dahin wollte ich kommen, und ahnte damals nicht, dass dies eine der schwersten Partien überhaupt ist.“

Er machte sich auf den Weg und suchte seine Mentoren. Musikalisch hatte er immer schon eine klare Vorstellung und eigene Ideen. In Hamburg und bei Prof. Jörn Dopfer ist er unter anderem deshalb gelandet, weil der von Anfang an einen Plan für seine Stimme hatte „und den hatte ich eigentlich nicht so recht“, gibt Joël zu. Inzwischen ist der gebürtige Niederländer ein viel gefragter Countertenor mit Engagements z.B. an der Dutch National Opera, der Hamburgischen Staatsoper und dem MonteverdiChor in Würzburg. Ein Stipendium der Claussen-Simon-Stiftung ermöglicht ihm, in den nächsten 1-2 Jahren noch zusätzliche Qualifikationen zu praktischen Themen wie Recht, Steuer und Selbstvermarktung zu erlangen, vor allem aber konzeptionell zu arbeiten und interdisziplinäre Konzertideen zu verwirklichen.

Am 27. November ist Joël mit seinem Konzertexamen im Rudolf Steiner Haus zu hören. Mit dabei ist das Ensemble Mirror Strings mit zwei Celli und zwei Gitarren, mit denen er sich musikalisch auf einer Welle fühlt und wofür eigens ein Arrangement geschrieben wurde. Einen Eindruck seiner Sangeskunst kann man sich vorab auf seinem eigenen youtube Kanal verschaffen.

ELEMENTARE MUSIKPäDAGOGIK INTERNATIONAL

Elementare Musikpraxis International
Elementare Musikpraxis International
Foto: Kateryna Vasylieva
„Es ist schön zu sehen, wie viel Spaß die haben“. Die Rede ist von aktuell 14 Teilnehmenden einer Weiterbildung in musikalischer Frühförderung, die unser Fachbereich Elementare Musikpädagogik (EMP) durchführt. Das Angebot richtet sich an zugewanderte Musiker*innen und Musikpädagog*innen mit und ohne Fluchterfahrung sowie Erzieher*innen aus deutschen KiTas und ist nach dem Tandem-Prinzip aufgebaut.
 
Der große Bedarf an musikpädagogischen Fachkräften in KiTas einerseits und die Notwendigkeit, zugewanderten Menschen in ihren erlernten Berufen eine Eingliederungschance zu geben, verbinden sich zu einer klassischen Win-Win-Situation.
 
Fünf Wochenend-Seminare, zwei Intensivwochen, ein Praxisprojekt in einer KiTa und ein Abschlusszertifikat beinhaltet die einjährige Weiterbildung.
Die unterschiedlichen Hintergründe verleihen der Gruppe eine Heterogenität, die Herausforderung und Bereicherung zugleich bedeuten: Von- und miteinander lernen steht hier im Vordergrund der Seminararbeit. „Es muss für alle spannend bleiben“, sagt Projektkoordinator Alexander Riedmüller.
 
Nähere Informationen und eine sehenswerte Reportage aus dem Jahr 2017 finden Sie hier.
Wir wünschen allen Teilnehmenden ein bereicherndes Seminarwochenende!

MEIN HIGHLIGHT

Iga Osowska
Iga Osowska
Foto: Maximilian Busch
Iga Osowska, gebürtige Flensburgerin, studiert zur Zeit an der HfMT im 5. Bachelorsemester Jazz-Gesang bei Ken Norris und ist am 13.11 mit ihrem Quartett im Theater im Zimmer zu hören.

Ihre Empfehlung für den November:

NEON – Contemporary Gayageum am 15. November
Gayageum. Was ist das? Das musste ich erst einmal nachschlagen, als ich den Veranstaltungsnamen las. Beim Gayageum handelt es sich um eine sogenannte Wölbbrettzither, welches das repräsentativste Instrument der traditionellen koreanischen Musikkultur darstellt. Zusätzlich zu dem mir fremden Wort zog der Begriff 'NEON' und das Veranstaltungsbild – in einem modernen grau-pink gestaltet – meine Aufmerksamkeit auf sich. Diese Fusion von Tradition und Moderne, die bereits das Plakat wiedergibt, spiegelt sich auch im Konzertinhalt wider. Hierbei präsentieren zwei koreanische Musikerinnen elektronische Klänge verbunden mit dem traditionellem Klang der Gayageum.

Sehr beeindruckend war für mich außerdem der Lebenslauf der beiden Koreanerinnen, insbesondere Seong Hee Lee, welche E-Bass und populäre Komposition studierte.
Da ich zur Zeit im 5. Semester Jazz-Gesang studiere und dabei auch eine große Affinität für Popularmusik hege, finde ich diese Kombination sehr interessant.
Ich selbst habe ebenfalls schon bei Projekten mitgemacht, in denen populäre und elektronische Elemente mit Klassik und Traditionellem vermischt wurden und hatte viel Vergnügen, sowohl beim Ausführen, als auch beim Rezipieren.
Es wird sicherlich ein spannender und vielfältiger Abend mit diesen beiden talentierten Frauen.
Ein extra Bonus: Der Eintritt ist frei!

Viel Vergnügen beim Konzert!

WAS SONST NOCH LÄUFT

finden Sie wie gewohnt in unserem Online Veranstaltungskalender
Wir freuen uns auf ihren Besuch!

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