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vom Mo., 05.03.2018

Wertvolle Instrumente für drei Hamburger Studentinnen

Insgesamt 23 klangstarke Geigen, Bratschen und Celli wurden von der Deutschen Stiftung Musikleben an herausragende Nachwuchsmusiker vergeben. Auch drei Studentinnen aus Hamburg nahmen an dem vom 23. bis 25. Februar im Museum für Kunst und Gewerbe ausgetragenen Wettbewerb teil und begeisterten die Jury.

Christa-Maria Stangorra, Studentin in der Violinklasse von Prof. Tanja Becker-Bender, erspielte sich eine kostbare Violine von Johannes Franziskus Pressenda, Turin 1823, aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland.

Anny Chen, gleichfalls Violinstudentin bei Prof. Tanja Becker-Bender, erspielte sich eine Violine von Petrus Guarnerius, Venedig 1730 aus Bundesbesitz.

Und Anna Olivia Amaya Farias, Jungstudentin an der ‚Andreas-Franke-Akademie‘ der HfMT Hamburg unter Prof. Bernhard Gmelin, erspielte sich ein neugebautes Cello von Stephan von Bähr, Paris 2006, das frisch in den Fonds von einer Hamburger Treugeberin eigegeben wurde.

Biografien:

Die deutsch-lettische Violinistin Christa-Maria Stangorra (*1995) erhielt ihren ersten Unterricht mit vier Jahren, war später Schülerin der Purcell School/ London und studiert seit 2013 bei Prof. Tanja Becker-Bender an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. 2016/17 absolvierte sie ein Auslandsjahr an der Haute École de Musique in Sion (CH) sowie an der Scuola di Musica di Fiesole in Florenz, jeweils in der Klasse Prof. Pavel Vernikov.

Meisterkurse besuchte sie u.a. bei Daniel Barenboim (Kammermusikprojekt des WEDO), Latica Honda-Rosenberg, Igor Ozim und Stephan Picard. Zu ihren Auszeichnungen zählen der 1. Bundespreis bei Jugend Musiziert 2013 (Violine solo) mit WESPE-Sonderpreis, der 1. Preis beim Elise-Meyer-Wettbewerb in Hamburg, der “GWK Musikpreis 2014“ in Münster, der 3. Preis beim Internationalen Königin Sophie Charlotte Wettbewerb in Mirow und der Jugendförderpreis beim Internationalen Violinwettbewerb „Leopold Mozart“ in Augsburg. 2016 wurde sie in die Stiftung „Villa Musica Rheinland-Pfalz“ sowie als Mitglied der „LGT Young Soloists“ aufgenommen, deren Konzertreisen sie u.a. auf Podien in Hongkong, Singapur und Tel Aviv führten. Highlights der vergangenen Saison beinhalten solistische Auftritte in der Tonhalle Zürich sowie beim Rheingau Musikfestival. Eine CD mit skandinavischen Werken erscheint im Frühjahr 2018 bei Sony/ RCA Red Seal.

Die Stipendiatin der „Studienstiftung des deutschen Volkes“ konzertierte mehrfach in der Londoner Wigmore Hall, im Ateneo Madrid und bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern (u.a. als Solistin mit der Norddeutschen Philharmonie Rostock und der Polnischen Kammerphilharmonie Sopot). Einladungen zu Kammermusikfestivals führten sie in die Schweiz, nach Griechenland und China. Im Sommer 2016 war sie zu Gast beim „Thy Chamber Music Festival“ in Dänemark, wo sie gemeinsam mit dem renommierten Bratschisten Máté Szücs (Solobratschist der Berliner Philharmoniker) auftreten durfte. Als Irino-Preisträgerin gab sie 2014 mehrere Konzerte in Tokyo/ Japan. Ein Jahr später folgte ihr Debüt mit dem Asian Chamber Orchestra in Hongkong.

Beim 26. Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds erspielte sie sich eine Violine von Giovanni Francesco Pressenda von 1823 aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland.

Anny Chen ist eine taiwanesische/kanadische Geigerin, die zur Zeit an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Tanja Becker-Bender studiert. Sie hatte schon Erfolg bei einigen internationalen Wettbewerben, z.B. gewann sie den ersten Preis und den Preis für die beste Interpretation eines Violinkonzerts beim Internationalen Wettbewerb 'Violin of the North', Russland 2009, und gewann Förderpreise als Finalistin des Internationalen Wettbewerbs Kloster Schöntal, Deutschland 2011. Feinalistin war sie auch im Internationalen Wettbewerb Postacchini in Fermo, 2010, und im Internationalen Sarasate Wettbewerb in Spanien, 2015. Im Jahr 2015 erhielt sie im Wettbewerb "D'Addario String Competition" in England den 1. Preis, im Jahr 2016 gewann sie den Solistenpreis der ISA In Österreich und den 3. Preis im renommierten Sylvia She-Te Lee Violinwettbewerb in Taiwan. Ebenfalls 2016 wurde sie erste Preisträgerin des Elise Meyer Wettbewerbs in Hamburg.

Als Solistin trat Anny in vielen berühmten Konzertsälen auf, z.B im Kammermusiksaal der Laeiszhalle (Hamburg), in der Wigmore Hall London, LSO St. Luke’s London, St Martin in the Fields (London), in Leeds im Rahmen der Internationalen Konzertreihe, und im ORF Radiokulturhaus in Wien. In letzter Zeit hatte sie die Gelegenheit, als Solistin mit dem St. Peter’s College Orchester (Oxford), dem Cambridge Graduates’ Orchester und dem Finchley Chamber Orchester zu spielen. Mit dem Orchester der Hochschule für Musik und Theater Hamburg spielte sie im Oktober 2017 das Violinkonzert von Kurt Weill.

Anny war von 2012 bis 2015 Studentin in der Klasse von Prof. Dr. Felix Andrievsky am Royal College of Music in London. Sie wurde in dieser Zeit durch das ABRSM Stipendium unterstützt, und 2015 erhielt sie ihr Diploma of Higher Education. Von 2003 bis 2012 besuchte sie die Purcell School for Young Musicians, London, wo sie in der Klasse von Evgeny Grach war.Anny ist auch eine Alumna des Perlman Music Program, wo sie regelmäßig zwischen 2010-2014 bei dem renommierten Geiger Itzhak Perlman Unterricht nahm.

Seit 2016 wird Anny von der Oscar und Vera Ritter Stiftung unterstützt. In der Saison 2017/18 spielt sie als Akademistin des NDR Elbphilharmonie Orchesters. Als Preisträgerin des Wettbewerbs des Deutschen Instrumentenfonds 2018 stellt ihr die Deutsche Stiftung Musikleben eine Violine von Petrus Guarnerius Filius Joseph Cremonensis Venedig 1730 zur Verfügung.

Anna Olivia Amaya Farias (*14.12.1998 in Hamburg) wird seit ihrem neunten Lebensjahr von Prof. Bernhard Gmelin unterrichtet. 2012 bestand sie die Aufnahmeprüfung an der Andreas-Franke-Akademie der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und war dort, bis sie das Bachelor Studium im Wintersemester 16/17 begann, Jungstudentin. Anna Olivia Amaya Farias wurde 2013 und 2017 bei der Teilnahme von ‚Jugend musiziert‘ ein erster Preis in der Kategorie ‚Violoncello solo‘ verliehen, 2013 erhielt sie ebenfalls einen ersten Preis in der Kategorie ‚Klavier Kammermusik‘ und wurde unter anderem von der Deutschen Stiftung Musikleben, vom Schleswig Holstein Musikfestival und vom NDR Elbphilharmonieorchester mit Sonderpreisen ausgezeichnet. Darüber hinaus erhielt sie Sonderpreise beim internationalen Dotzauer-Wettbewerb und beim internationalen Knopf-Wettbewerb.

‚Durch die Teilnahme an internationalen Meisterkursen bei David Geringas, Wolfgang Boettcher und Jens-Peter Maintz konnte sie wichtige Anregungen für ihre musikalische Entwicklung erwerben. Sie wurde durch Stipendien gefördert durch den Förderverein Jugend musiziert und die Jürgen-Ponto-Stiftung und ist aktuell Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben und der Oscar und Vera Ritter-Stiftung. Darüber hinaus ist Anna Olivia Stipendiatin und Teilnehmerin des TONALi18 Wettbewerbes.

Die Deutsche Stiftung Musikleben stellte Anna Olivia Amaya Farias von 2013 bis 2018 ein Violoncello von Heinrich Sielaff, Elbing 1926, leihweise zur Verfügung, eine treuhänderische Eingabe in den Deutschen Musikinstrumentenfonds aus Hamburger Familienbesitz. Als Preisträgerin des Wettbewerbs des Deutschen Instrumentenfonds 2018 stellt ihr die Deutsche Stiftung Musikleben eine Cello von Stephan von Baehr, Paris 2006, zur Verfügung.

Der Deutsche Musikinstrumentenfonds ist ein in gemeinsamer Initiative mit der Bundesrepublik Deutschland gegründetes Projekt der Deutschen Stiftung Musikleben. Der Fonds wurde 1993 zur Förderung hochbegabter Nachwuchsstreicher ins Leben gerufen. Der Anfangsbestand von 16 Instrumenten, vorrangig aus Bundesbesitz, ist mittlerweile zu einer Sammlung von über 200 klangstarken Geigen, Bratschen, Celli und Kontrabässen angewachsen, die zu mehr als der Hälfte aus Treugaben – meist aus Familienbesitz – besteht. Der Fonds umfasst sowohl historische Meisterstücke von Stradivari, Guarneri, Guadagnini oder Gagliano, als auch moderne Instrumente europäischer Meisterwerkstätten, die als Auftragsarbeiten für die Stiftung hergestellt wurden. Die Musiker erhalten die Instrumente leihweise zunächst für ein Jahr, können diesen Zeitraum aber mit weiteren erfolgreichen Vorspielen bis zum Erreichen des 30. Lebensjahrs verlängern oder sich um ein noch besseres Instrument bewerben.

Die Sezscher Stiftung Musikleben widmet sich seit 1962 der bundesweiten Förderung des musikalischen Spitzennachwuchses. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten betreut die Stiftung derzeit rund 300 Stipendiaten zwischen 12 und 30 Jahren individuell und langfristig. Neben dem Deutschen Musikinstrumentenfonds als einzigartigem Instrument der Hochbegabtenförderung bietet die Stiftung ihren „Rising Stars“ in der Konzertreihe „Foyer junger Künstler“ vielfältige Auftrittsmöglichkeiten. Darüber hinaus unterhält die Stiftung enge Verbindungen zu wichtigen Musikfestivals, zu denen sie weit fortgeschrittene Stipendiaten entsendet. Abgerundet wird das Förderkonzept durch Sonderpreise und Stipendien, von der Auszeichnung bei Wettbewerben über das Carl-Heinz Illies-Stipendium für junge Pianisten bis zum Gerd Bucerius-Stipendium für ein Studium an einer der großen Musikhochschulen der Welt. Über Patenschaften geben besonders engagierte Förderer ausgewählten Stipendiaten finanzielle Unterstützung für deren musikalischen Werdegang. Die gemeinnützige Stiftung wird ehrenamtlich geleitet, seit 1992 von Irene Schulte-Hillen, und bestreitet ihr umfangreiches Förderprogramm unter dem Motto „KÖNNER BRAUCHEN GÖNNER“ fast ausschließlich durch Zuwendungen ihrer Freunde und Förderer, die sich mit ehrenamtlichem Einsatz, Spenden und Zustiftungen, mit Künstlerpatenschaften oder Instrumententreugaben engagieren.

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