Interdisziplinarität im Dekanat zwoelf

Das Querschnittsdekanat setzt strukturelle Akzente für eine moderne, auf die Ungewissheit der Zukunft ausgerichtete Ausbildung. Es konzentriert sich dabei auf drei Bereiche: das Studium generale, berufsvorbereitende Angebote und dekanatsübergreifende Projekte.

Vor dem Hintergrund, dass Wissen und Information vielleicht die zentralen Kennzeichen der modernen und globalisierten Gesellschaft sind, verlangt auch heute der Bildungsbegriff nach einer immanenten Aktualisierung, die auch vor einer künstlerischen Hochschule nicht Halt macht.

Das Studium generale hat seinen Ursprung im der Polyhistorie des 17. Jahrhunderts, einer Epoche, die vom Streben nach einer universellen Erkenntnis geprägt war. Für das wissenschaftliche Arbeiten war ein sehr breites Wissensfundament eine wesentliche Voraussetzung. Erst die Reflexion auf diese Einbettung in einen Gesamtzusammenhang machte die Ergebnisse in vollem Umfang deutbar. Nicht die Einzelheit selbst, sondern die Summe aller Einzelheiten war das Ziel von Erkenntnis. Dieser Wissenschaftsbegriff ist nach dem Ende des Barockzeitalters untergegangen, aber das Erkenntnisstreben, das geistige Vernetzen und die Reflexion darauf, stellen eine zeitgemäße Herausforderung dar. Der curriculare Ansatz des Studium generale ist der Ort, diese Herausforderung auch in der Gegenwart wieder aufzunehmen

In allen Studienplänen ist das Belegen von Wahlfächern (verpflichtend oder frei wählend) in unterschiedlicher Zahl vorgeschrieben. Das Dekanat^ZWOELF übernimmt die Strukturierung des Wahlfachangebots. Durch Strukturierung und Verknüpfung mit den Studienplänen, kann die Belegung und damit das Ziel, neben der künstlerisch-wissenschaftlichen Ausbildung auch den reflexiven Bereich zu fördern, sehr flexibel nachgekommen werden. Die Studierenden werden inhaltlich mit unterschiedlichen Wissensbeständen konfrontiert. Durch den Perspektivwechsel und den damit verbundenen Methodenwechseln wird die Reflexion auf das eigene Fach geschärft. Dies gilt besonders auch für aktuelle gesellschaftliche Themen die auf diese Weise sehr schnell in das Lehrangebot aufgenommen werden können.

Die Angebote des Studium generale tragen dazu bei, die Studierenden zu kritischen, aufmerksamen und mutig handelnden Menschen auszubilden.

Das Berufsbild für die Absolvent:innen künstlerischer Hochschulen hat sich in den letzten Jahren stark erweitert. Es ist davon auszugehen, dass die Berufsfelder sich auch in den nächsten Jahrzehnten rasant verändern werden und neben der reinen Fachkompetenz weitere Fähigkeiten notwendig sein werden. Mit dem Career Center gibt es an der HfMT eine strukturelle Einheit, die sich dieser Aufgabe bereits seit längerer Zeit widmet. Es bietet Angebote und Hilfestellungen an, um im Berufsleben Fuß zu fassen. Dazu gehört u.a. das strategische Karriere-Management, das Entwickeln neuer Berufsfelder oder die Integration künstlerischer Kompetenz in bestehende Arbeitsstrukturen.

Die Integration des Career Centers in das Dekanat^ZWOELF ist ein Ausdruck von der Notwendigkeit, diese Angebote mit anderen Wahlfachangeboten zu vernetzen.

Über die Grenzen der Dekanate hinaus zusammenzuarbeiten ist eine Praxis, die von Lehrenden und Studierenden gleichermaßen verlangt wird. Besonders wenn mehrere Fachbereiche involviert sind, ist die Organisation derartiger Projekte bezogen auf Planung, Durchführung und Abrechnung jedoch sehr aufwendig. Das Dekanat^ZWOLEF kann hier behilflich sein und eine Leitungsfunktion übernehmen. Besonders wenn es um die Anrechenbarkeit von Leistungen für die Studierenden geht (z.B. in Form des Warenkorbmodells), gibt es einen strukturellen Ort, der diese Dinge im Blick behält. Auch im Bereich der finanziellen Abwicklung kann das Dekanat als Ansprechpartner der Verwaltung fungieren.

Darüber hinaus kann das Dekanat auch inhaltliche Begleitveranstaltungen zu bestehenden Projekten organisieren. Hochschulübergreifende Veranstaltungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung und dienen der Außenwirkung der Hochschule. Das Dekanat^ZWOELF initiiert und organisiert solche hochschulübergreifenden Veranstaltungen wie Festivals, Klangnächte usw.
 

Projektangebot im Wintersemester 2023/24:
Claudio Monteverdis Favola in Musica L’Orfeo

Im Wintersemester 2023/24 wird es an vielen Stellen der Hochschule um Monteverdis L’Orfeo gehen! Neben der praktischen Arbeit in den Proben gibt es ein großes Angebot an Seminaren und Vorlesungen, die sich ebenfalls mit Orfeo, Monteverdi und seiner Zeit beschäftigen. Zielpunkt des Projekts sind zwei halbszenische Aufführung am 12. und 13. Januar 2024 im Rudolf-Steiner-Haus

Das Dekanat^ZWOELF ist ein Ort, an dem die Inhalte strukturiert und organisiert werden, die über die einzelnen Fachbereiche hinaus gehen. Das Querschnittsdekanat versteht sich als innovativer Ort, um Wissen, Reflexionien und Veranstaltungen immer wieder neu in Beziehung zu setzen. Es ist daher in stetiger Veränderung und ein Ort des gemeinschaftlichen Experimentierens.