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vom Mi., 22.10.2025

Brücken aus Musik: Die 13. Europaische Musiktherapiekonferenz an der HfMT Hamburg

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Crowd-Foto der Teilnehmenden des EMTC 2025 © Christina Körte

Wenn nach dem Sommersemester Ruhe in die Flure der Hochschule für Musik und Theater Hamburg einkehrt, beginnt normalerweise die kreative Pause – doch in diesem Jahr war alles anders. Kaum waren die letzten Prüfungen vorbei, verwandelte sich die HfMT am Standort Außenalster in ein internationales Kongresszentrum: Bühne frei für die 13. Europäische Musiktherapiekonferenz (EMTC), die erstmals in Deutschland stattfand und unter dem Motto „Bridges“ vom 23. bis 27. Juli 2025 Wissenschaft, Kunst und Begegnung zusammenführte.

Organisiert wurde die Konferenz von der Deutschen Musiktherapeutischen Gesellschaft e.V. (DMtG) in Kooperation mit der MSH Medical School Hamburg und der HfMT Hamburg. Schon die acht Preconferences (21.–23. Juli) an den MSH-Standorten Harburg und HafenCity zeigten das große Interesse: internationale Gäste, volle Räume und intensive Diskussionen. Währenddessen liefen an der HfMT die Aufbauarbeiten auf Hochtouren – zwei LKW-Ladungen mit Technik, 200 zusätzliche Stühle und zahllose helfende Hände machten die Hochschule kongressfähig.

Insgesamt 848 Teilnehmende aus über 30 Ländern kamen nach Hamburg, 741 davon vor Ort und 107 online. Neben Musiktherapeut:innen aus Europa nahmen auch Vertreter:innen aus Nord- und Südamerika, Australien und Südostasien teil. Die Veranstaltung war bereits Ende März ausgebucht – ein eindrucksvoller Beleg für die internationale Bedeutung des Faches und die hohe Strahlkraft des Standortes Hamburg.

Das Motto „Bridges“ stand sinnbildlich für die gesamte Konferenz: Brücken zwischen Disziplinen, Perspektiven und Kulturen. Täglich begeisterten Keynotes zu den Themen »Music therapy and psychotherapy research«, »Music therapy in society«, »Medicine and music psychology for music therapy« im Trio-Format, bei denen eine externe Persönlichkeit einen Impuls gab, auf den zwei Musiktherapeut:innen aus unterschiedlichen Richtungen reagierten. Ergänzt wurde das wissenschaftliche Programm durch über 400 Beiträge – Vorträge, Roundtables, Workshops, Symposien und rund 70 Posterpräsentationen, die die Flure der HfMT in eine lebendige Forschungslandschaft verwandelten.

Neben der intensiven wissenschaftlichen Arbeit kamen Musik und Begegnung nicht zu kurz: Der musikalische Salon zur Geschichte des Budge-Palais, ein Beatles-Spaziergang, Führungen durch die Elbphilharmonie und ein jüdischer Stadtspaziergang boten den Teilnehmenden kulturelle Höhepunkte. Den feierlichen Rahmen bildeten die Opening Ceremony am Mittwochabend und die Closing Ceremony mit einer Podiumsdiskussion zur Rolle von Künstlicher Intelligenz in den Künstlerischen Therapien. Ziele der Konferenz waren der internationale Austausch, die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und die Stärkung der Musiktherapie in Ländern, in denen sie sich noch im Aufbau befindet. Durch gestaffelte Teilnahmegebühren und die Unterstützung des Freundeskreises der HfMT konnten auch Vertreter:innen aus einkommensschwachen Ländern und Krisengebieten teilnehmen – ein starkes Zeichen gelebter Solidarität.

Für die HfMT war die Durchführung eines internationalen Fachkongresses in dieser Größenordnung eine organisatorische Premiere. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit aller beteiligten Abteilungen, zahlreicher Studierender und eines engagierten Organisationsteams unter der herausragenden Koordination von Kaja Gerken (HfMT) verlief die Konferenz reibungslos. Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren überwältigend positiv: Besonders hervorgehoben wurden die herzliche Atmosphäre, die hervorragende technische Umsetzung und die inspirierende inhaltliche Vielfalt.

Begleitet wurde die EMTC von einer umfassenden Öffentlichkeitsarbeit, um den berufspolitischen Dialog in Deutschland voranbringen – insbesondere im Hinblick auf eine staatlich geregelte Berufsordnung für Musiktherapeut:innen. Eine digitale Pressekonferenz mit über 80 Teilnehmenden sowie tägliche „Mittagsgespräche“ in deutscher Sprache machten zentrale Themen der Musiktherapie auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich.

Unterstützt wurde die Konferenz von der Stiftung der Freunde der HfMT, der Heidehof-Stiftung, der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke Hamburg, der Andreas Tobias Kind Stiftung und der Krosche Kinderstiftung. Partner waren unter anderem Thomann, GEWA und die BGW.
Alle wissenschaftlichen Beiträge sind im digitalen Abstractband veröffentlicht.

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