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Was ist politische Kunst? (Seminar)

Fach laut Studienplan
Theorien & Ästhetiken / Performancetheorien / Wahlmodul
Lehrende
Prof. Eva-Maria Voigtländer
Termin
Mi, 29.10.25 15-18 Uhr Do, 30.10.25 10-13 Uhr Mi, 3.12.25 13-16 Uhr Mi, 7.1.26 13-16 Uhr Mi, 21.1.26 13-16 Uhr Mi, 4.2.26 13-16 Uhr
Raum
Wiesendamm - Raum 1.15 (Seminarraum 3)
Dauer
1.5 Semesterwochenstunden
Beschreibung

begleitendes Seminar zur Veranstaltungsreihe für Regie & Dramaturgie

Die Reihe versucht in transdisziplinären Beiträgen den gegenwärtigen politischen Raum auszuloten und in künstlerischen Positionen die Möglichkeit von politischer Kunst zu kartieren.
Ziel ist es, die Schockstarre und depressive Paralyse, die sich spätestens Ende 2024 über die demokratischen Zivilgesellschaften, insbesondere über die Kulturschaffenden und die intellektuelle Gemeinschaft, legte, aufzubrechen und Handlungsräume zu öffnen.
Dazu gehört die Befragung der landläufigen Diagnosen – der Zerfall der Öffentlichkeit in einzelne "Blasen", die Unüberbrückbarkeit der Gräben, die mangelnde politische Tatkraft der Linken, der Jugend, der "Boomer" –, um gerade in der politischen Kunst die Komplexität nicht zu reduzieren.
Denn die Kunst, die als Zielscheibe der Autokraten in Ländern wie Ungarn, Slowakei, Belarus, ... und in den Parteiprogrammen der FPÖ und AFD herhalten muss und deren Freiheit durch Geldpolitik und Zensur beschnitten wird oder werden soll, ist gegenwärtig besonders herausgefordert und muss sich zwischen Ästhetik, Aktion und Aufklärung verorten.
In der propagierten Auflösung von Verbindlichkeiten wie Wahrheit, Faktizität und Empirie und im freien Wettkampf verfangender Erzählungen kommt gerade der Kunst auf der Bühne eine wichtige Rolle zu. Wenn der Soziologe Steffen Mau beschreibt, dass "eine gefühlte Polarisierung zu einer realen Polarisierung werden" kann, bedeutet das im Umkehrschluss auch "Bringt Euch ein, macht mit, beteiligt euch an der Demokratie, sonst übernehmen andere das Ruder." (Mau)
Die politische Kunst steht also in Verantwortung, Narrationen zu reflektieren, zu dekonstruieren, zu prägen. Gleichzeitig liegt darin auch eine Chance.
In zehn Vorlesungen und einem begleitenden Seminar soll – für Schauspiel, Regie und Dramaturgie gemeinsam– diesen Fragen nachgegangen werden. Die Setzung, Regie – und Schauspielstudierende gemeinsam zu adressieren, steht für die Gemeinsamkeit der Sparten, das Ensembledenken, den inhaltlichen Austausch über Fachgrenzen hinweg, die so nötig in der aktuellen Situation sind.
Wir laden bewusst maßgebende ForscherInnen aus verschiedenen Gebieten der Gesellschaftsforschung im Wechsel mit Theaterpraktikern ein. Eine Anstiftung zum Denken und zum Handeln. Zu Gast sein werden z.B. Calle Fuhr, Andreas Petrik, Costa Compagnie, Ligna, Marlene Engelhorn und viele andere.
Vorlesung und Seminar gehen über zwei Semester, beginnend im WS 25/ 26.
Das Seminar „Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit“ von Eva- Maria Voigtländer und Marlene Reiter läuft begleitend.
Zum Auftakt, zur Begrüßung am 22. Oktober werden Philipp Hauß, Eva- Maria Voigtländer und Marlene Reiter jeweils Vorträge zum gesamten Vorhaben geben. Prof. Dr. Andreas Petrik, Professor für Politikwissenschaft an der Martin- Luther- Universität Halle- Wittenberg berichtet von seinen Forschungen zu gesellschaftlichem Zusammenhang und den Herausforderungen in Zeiten des Erstarkens rechtspopulistischer Strömungen.
Die Vorlesung findet danach in einem losen Monatsrhythmus zweistündig statt.
Im Sommersemester ist ein gemeinsamer Abschluss geplant

Credits
2 Creditpoints
Module
Modul Theorie Master Dramaturgie, Theorie 1