Historie

Gründung, Wanderjahre und Einzug ins Budge-Palais

Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg entstand aus der privaten Schauspielschule von Annemarie Marks-Rocke und Eduard Marks und wurde unter dem Namen „Staatliche Hochschule für Musik“ 1950 gegründet. Ihr erster Direktor war der deutsche Komponist Philipp Jarnach, in den 20er Jahren einer der führenden Vertreter moderner Musik.

Die Hochschule war in den ersten Jahren noch dezentral an unterschiedlichen Orten Hamburgs untergebracht und besaß kein eigenes Gebäude. Nachdem 1954 auch ein Studiengang für Evangelische Kirchenmusik eingerichtet worden war, konnte die Hochschule 1956 in das Budge-Palais umziehen. 1967 wurde die Hochschule in Staatliche Hochschule für Musik und darstellende Kunst umbenannt, um auch die Studiengänge Schauspiel, Theater und Operngesang im Namen kenntlich zu machen.

1970 wurde das Budge-Palais um einen Neubau erweitert. Der historische Spiegelsaal, der bis dahin für kammermusikalische Aufführungen der Studenten gedient hatte, wurde 1980 abgetragen, in das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg verbracht und dort 1987 originalgetreu wieder aufgebaut, wo er bis heute für Konzerte genutzt wird. 1991 wurde die Hochschule erneut umbenannt und heißt seither Hochschule für Musik und Theater. 2003 wurde das Gebäude erweitert, um für die Bibliothek Platz zu schaffen.

Ausbildung unter Theaterbedingungen

Die Hochschule besitzt mit dem Forum ein voll funktionsfähiges Theater mit Orchestergraben und ca. 450 Plätzen, in dem neben Konzertveranstaltungen jährlich bis zu acht Opernproduktionen sowie die Produktionen der Schauspielklasse zur Aufführung kommen.

2004 wurden die von Götz Friedrich und Jürgen Flimm an der Universität gegründeten Studiengänge Regie Musiktheater und Regie Schauspiel der Hochschule angegliedert. Alle theaterrelevanten Studiengänge Regie, Operngesang, Schauspiel und Dramaturgie wurden unter dem Dach der Hochschule zur sogenannten Theaterakademie Hamburg zusammengefasst.

Internationalität und Qualität

Unter der seit 2004 bestehenden Präsidentschaft von Prof. Elmar Lampson gehört die HfMT zu den Gründungsmitgliedern des Netzwerks der Musikhochschulen für Qualitätsmanagement und Lehrentwicklung. Im August 2014 ist die HfMT zudem erfolgreich als "familiengerechte Hochschule" zertifiziert worden.

Anfang 2015 schloss die HfMT mit den vier größten Musikhochschulen in Peking und Shanghai ein Partnerschaftsabkommen als Zeichen der Verbundenheit mit den chinesischen Musikhochschulen. Herzstück dieser Vereinbarung ist ein gemeinsamer einjähriger „Internationaler Masterstudiengang“ und ein Programm für Gaststudierende.

Seit 1982 beherbergt die Hochschule für Musik und Theater auch den "Eventim-Popkurs" (ursprünglich "Modellversuch Popularmusik"), den deutschlandweit ersten Kontaktstudiengang für Popularmusik, aus dem bis heute eine Vielzahl erfolgreicher Musiker und Bands hervorgegangen sind, so unter anderem die Sängerin und Schauspielerin Ute Lemper und die Deutschrock-Band „Wir sind Helden“.

Mit Ihrem Projektantrag Alphi Stage_2.0: Alsterphilharmonie. Die Bühne als Ort des künstlerischen Wissenstransfers und der gesellschaftlichen Teilhabe konnte sich die HfMT im Juli 2017 im bundesweiten Förderwettbewerb durchsetzen. Als deutschlandweit einzige künstlerische Hochschule ist sie unter den 48 geförderten Hochschulen, die in 19 Einzel- und 10 Verbundvorhaben ausgewählt wurden, und erhält über die kommenden fünf Jahre zusätzliche Fördermittel in Millionenhöhe. 168 Hochschulen hatten sich beworben.

Im Juni 2015 hatte die HfMT und ihr Qualitätsmanagementsystem bei der Akkreditierungsagentur ZEvA den Antrag auf ein Systemakkreditierungsverfahren gestellt. Am 7. November 2017 fiel schließlich die positive Entscheidung der Ständigen Akkreditierungs-kommission der ZEvA. Alle Studiengänge, die das hochschulinterne Akkreditierungsverfahren durchlaufen haben, gelten seitdem als akkreditiert. Für die Zukunft bedeutet dies, dass die Hochschule künftig Studiengänge eigenständig einrichten und akkreditieren kann, ohne zuvor die üblichen Programmakkreditierungen einzelner Studiengänge durch externe Agenturen durchführen lassen zu müssen.

Zwischen 2015 und 2017 wurden die bestehenden Räumlichkeiten an der Außenalster grundlegend saniert und um zahlreiche Überäume erweitert. Im Herbst 2019 wird die Hochschule für die Theaterakademie und das Kultur- und Medienmanagement einen zweiten Campus in Barmbek eröffnen.

Bisherige Leiter der Hochschule

Philipp Jarnach (1950 – 1959)

Wilhelm Maler (1959 – 1969)

Hajo Hinrichs (1969 – 1978)

Hermann Rauhe (1978 – 2004)

Elmar Lampson (2004 -- 2022)

Jan Philipp Sprick (seit Okt. 2022)