Leitmotiv

„Künstlerische Exzellenz in gesellschaftlicher Verantwortung“

Es ist das Ziel der Hochschule, in allen ihren Arbeitsfeldern beide Aspekte aufeinander zu beziehen. Für diesen wechselseitigen Bezug von Kunst und Gesellschaft, von Exzellenz und Verantwortung, ist die Reflexion künstlerischer Prozesse unabdingbare Voraussetzung. Deshalb gehören Erkenntnisarbeit und Theoriebildung mit Notwendigkeit in das Spannungsfeld dieses Leitmotivs.

Überführung in die Praxis: Kern und Kontext

Die Hochschule für Musik und Theater führt dieses Leitmotiv in drei Aufgabenfeldern durch: in der Lehre, in der künstlerischen Produktion und der dazugehörigen Forschung sowie in den Kulturbeiträgen.

Die Hochschule für Musik und Theater Hamburg gliedert sich inhaltlich in Kern- und Kontextbereiche:

Die Kernbereiche konzentrieren sich auf die Ausbildung, Ausübung und Reflexion von Musik und Theater, gegründet in den Formen der abendländischen Musik- und Theaterkultur und in produktiver Auseinandersetzung mit allen stilistischen Feldern der zeitgenössischen Musik und des Theaters.

Die Kontextbereiche öffnen die Hochschule für übergreifende gesellschaftliche Aufgaben und leisten einen Transfer ihres künstlerischen und wissenschaftlichen Know-how in andere Bereiche des kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Lebens und in den Bereich des Gesundheitswesens.

Die Kernbereiche

Kernbereiche der Lehre sind die künstlerischen Studiengänge im Bereich der Musik und des Theaters. Die Entwicklung künstlerischer Professionalität ist die zentrale Aufgabe der Hochschule. Die Ausbildung pädagogischer Fähigkeiten wird in der HfMT als integraler Bestandteil künstlerischer Professionalität angesehen. Der Kernbereich bildet sich also aus einer „Positionsspannung“ zwischen künstlerischer und pädagogischer Kompetenz. Und diese Spannung bedarf wiederum der wissenschaftlichen Reflexion, um die unterschiedlichen Positionen zwischen Kunst und Pädagogik immer wieder neu aufeinander abzustimmen und zu reflektieren. Der wissenschaftlichen Arbeit kommt aber auch eine eigenständige Bedeutung zu, weil zur Bewusstseinsbildung in Kunst und Pädagogik die Auseinandersetzung mit originären wissenschaftlichen Fragestellungen gehört.

Ebenfalls zum Kernbereich gehören in der künstlerischen Produktion und Forschung die individuellen künstlerischen und wissenschaftlichen Leistungen der Lehrenden. Die HfMT unterstützt ausdrücklich die künstlerischen und wissenschaftlichen Aktivitäten ihrer Mitglieder, weil die künstlerische und wissenschaftliche Produktivität der Lehrenden eine Voraussetzung für gute Lehre ist und sich die Hochschule als eine Institution versteht, in der Kunst und Wissenschaft nicht nur gelehrt, sondern sich auch weiterentwickeln werden.

Mit ihren Kulturbeiträgen im Spielplan aus Sprechtheater, Musiktheater, Konzerten und wissenschaftlichen Präsentationen positioniert sich die Hochschule im Kulturleben als ein ungewöhnliches und innovatives „Vier-Sparten-Haus“. Im Forum der HfMT erlebt man Konzerte, Opern- und Theateraufführungen mit Studierenden, Lehrenden und Gästen, riskante Vorwegnahmen zukünftiger Kunstrichtungen und künstlerische Veranstaltungen in unterschiedlichen interdisziplinären Kontexten wie Wissenschaft, Wirtschaft, Gesundheit oder Pädagogik. Über die Öffentlichkeitswirkung hinaus ist die Programmkonzeption des Forums auch Bestandteil des Studienkonzepts der Hochschule: Die Studierenden erhalten die Möglichkeit, das hohe künstlerische und wissenschaftliche Niveau, das sie in ihrer Ausbildung anstreben, bereits im eigenen Hause in Form einer exzellenten und internationalen Campuskultur beispielhaft zu erleben.

Die Kontextbereiche

Die Kontextbereiche sind in Instituten bzw. Dekanaten gefasst, die jeweils in Lehre, Forschung und praktischen Anwendungsfeldern arbeiten:

Das Institut für Kultur- und Medienmanagement verbindet die Kernbereiche der Hochschule mit den Fragen der Wirtschaft, der Organisation, des Rechts, der (Kultur-) Politik. Hier begegnen sich Management-Know-how und alle Themen rund um Kunst und Kultur mit wissenschaftlichen Arbeitsmethoden. Das Institut, das durch Senatsbeschluss vom 13. Juli 2016 den Rang eines eigenen Dekanats erhielt, hat seinen eigenständigen Ausbildungs- und Forschungsauftrag und speist Gesichtspunke aus Wirtschaft und Management in Form von Seminaren und Ringvorlesungen in die Studiengänge des Kernbereichs ein. In den Schnittflächen zwischen dem Institut KMM und den künstlerischen Studiengängen liegt ein großes Potential für Zusatzqualifikationen und die Entwicklung neuer Berufsfelder.

Das Institut für Musiktherapie schlägt die Brücke von der Musik zu den Gesundheitsbereichen. Die Aufgaben dieses Instituts reichen von den Fragen der Prävention über die Psychotherapie bis in die Medizin. In diesem Institut können wissenschaftliche Fragestellungen und besondere künstlerische Aufgabestellungen entwickelt werden, die den Studierenden der künstlerischen Kernbereiche den Blick für die therapeutische Dimension der Musik öffnen. Musiktherapie zeigt die heilende und damit konkret wirksame Dimension der Musik und steht konzeptionell neben der Musikpädagogik.

Mit dem Dekanat 12 wurde ein Bereich geschaffen, in dem all diejenigen Aspekte fokussiert werden, die über das hinausgehen, was in den jeweiligen Fachgruppen im Mittelpunkt des Interesses stehen muss. Hier werden das Studium fundamentale und die Projekte der Musikvermittlung entwickelt; interdisziplinäre Vorhaben, die Ringvorlesungen des Genderbereichs und die Reihe junges forum Musik + Theater haben hier ihren Ort; es wird an der Weiterentwicklung des Veranstaltungsbereiches und am Ausbau des Career Centers gearbeitet, um die exzellenten künstlerischen Ausbildungsbedingungen durch professionelle Auftrittsmöglichkeiten, Karriereförderung und Musikvermittlungsprojekte zu ergänzen. Die HfMT soll als „Alsterphilharmonie“ und Theaterakademie neben der Elbphilharmonie zu den profilgebenden Institutionen der Musikstadt Hamburg werden und damit die Attraktivität des Standortes Hamburg für hervorragende junge Musikerinnen und Musiker sowie Theaterleute aus der ganzen Welt weiter erhöhen. Das Motto: Ausbildung im unmittelbaren Zusammenhang mit Aufführung, künstlerische Ausbildung als Kulturbeitrag.

Leitmotiv 2018: Qualitätskultur

Die Hochschule verpflichtet sich in einem bereits seit 2012 geführten strategischen Entwicklungsprozess zum Auf- und Ausbau der Qualitätssicherung in Studium und Lehre. In der erfolgreichen Akkreditierung dieses Systems sieht sie die Chance, ihre eigene Qualitätskultur kontinuierlich weiter zu entwickeln und ihren spezifischen Bedürfnissen anzupassen.

Leitmotiv 2018: Gender- und Gleichstellungsfragen

Zu den wichtigen Aspekten unserer Hochschulreform gehört auch die immer selbstverständlichere Einbeziehung der Gender- und Gleichstellungsfragen in alle Bereiche. Dieses Feld hat große Bedeutung für eine zukunftsfähige Hochschule. Zu unserem besonderen Profil gehört das Ziel, eine sensible Kultur im Umgang mit diesen Themen zu entwickeln: explizit als Inhalte von Lehre und Forschung und in der ausgewogenen Verteilung der Stellen und Positionen zwischen den Geschlechtern, aber darüber hinaus auch implizit in der Qualität der sozialen Zusammenhänge.

Leitmotiv 2018: Diversity und Internationalität

Für eine Hochschule, an der Menschen aus fast 50 Nationen zusammenarbeiten, gehören kulturelle Vielfalt und Internationalität zu ihrem zentralen Selbstverständnis, Diversity ist täglich gelebte Praxis. Die HfMT wird ihr Profil in diesem Bereich weiter schärfen, Interkulturelle Kompetenztrainings werden in das Studium einfließen, um den Studierenden in einem international besetzen Berufsfeld neue Karrierechancen zu eröffnen. Der Ausbau und die Vertiefung des internationalen Netzwerks der HfMT in Form von Hochschulpartnerschaften, internationalen Studiengängen und Austauschprogrammen genießen höchste Priorität.