Trauer um Ulrich Leyendecker
Der Komponist und Hochschullehrer Ulrich Leyendecker, der lange Jahre an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg unterrichtete, starb am 29. November 2018 im Alter von 72 Jahren
Der in Wuppertal geborene Leyendecker studierte zunächst Komposition und Klavier an der Musikhochschule Köln. Als Hochschulprofessor war er von 1981 bis 1994 an der HfMT sowie anschließend bis 2005 an der Musikhochschule Mannheim tätig. Sein Werkkatalog umfasst sowohl Orchesterwerke als auch Kammer- und Klaviermusik sowie Vokalmusikkompositionen in unterschiedlichsten Ensembleformationen.
Ausgehend von der Zweiten Wiener Schule, entwickelte Ulrich Leyendecker in den 70er Jahren einen eigenen Stil, der den herrschenden Zwängen der Serialität eine unorthodoxe und unakademische Modernität entgegensetzte. Leyendeckers Musik gilt als außergewöhnlich vielseitig und war nach Angaben seines Verlages bei Interpreten jeder Instrumentalgattung sehr beliebt: "Nur wenige andere Komponisten seiner Generation haben so stringent und konsequent einen Stil ausgestaltet."
Die weiten Bögen seiner Musik, die das Wesen seines Schaffensprozesses entscheidend bestimmen, sind Ausdrucksmittel einer Kompositionsweise, die den großen Zusammenhang sucht, ohne darüber die Sorgfalt im Detail zu vergessen. Jedes rhythmische Element ist genau koordiniert und ausnotiert, was äußerste Präzision in der Wiedergabe erfordert.
Das Hochschulkollegium der HfMT gedenkt seinem langjährigen Weggefährten und spricht der Familie Ulrich Leyendeckers sein herzliches Beileid aus.
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