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vom Fr., 30.04.2021

Preis für Opernproduktion aus Hamburg

Die Komponistin Catalina Rueda – MA-Studierende aus der Kompositionsklasse von Gordon Kampe – erhält gemeinsam mit ihrer Librettistin Lisa Pottstock (Musiktheater-Regie an der HfMT) den mit 50.000 Euro dotierten Reinhold Otto Mayer Preis

Wie die Stiftung und die Staatsoper Stuttgart am Donnerstag mitteilten, wurde mit dem erstmals vergebenen Preis die Arbeit "MELUSINE. Was machst du am Samstag?", eine "Monsteroper" für Menschen ab 16 Jahren ausgezeichnet.

Erster Kooperationspartner für den Preis, der als Werkauftrag vergeben wird, ist die Junge Oper im Nord/JOiN der Staatsoper Stuttgart. Die Preisträgerarbeit wird im Juni 2022 am JOiN uraufgeführt, die Preisverleihung findet am 15. Oktober 2021 in Stuttgart statt. Der Preis wurde für ein neues deutschsprachiges Musiktheaterwerk verliehen, das noch nicht aufgeführt wurde und sich an junge Menschen ab 16 Jahren richtet.
Die mittelalterliche Melusinen-Sage wird beim Preisträgerwerk von Catalina Rueda und Lisa Pottstock mit dem feministischen und queeren Kampf um Selbstbestimmung des eigenen Körpers verknüpft. Dass Melusine ihren mehrdeutigen Körper geheim halten muss, um in menschlicher Gesellschaft zu leben, sei für die beiden Preisträgerinnen das mythologische Motiv, dessen politische und soziale Konsequenzen bis in die Gegenwart reichen, so die Jury. "Der mehrdeutige Körper, der sich verändert und umgestaltet, wird in der patriarchalen, heteronormativen Gesellschaft zensiert. Oder eben zum Monster gemacht."
Der Preis wurde auf Veranlassung des Unternehmers Reinhold Otto Mayer ins Leben gerufen. Mit der Stiftung wollte er neue in deutscher Sprache geschaffene musikalische und schauspielerische Werke der Bühnen- und Dichtkunst fördern und besonders den Nachwuchs.

Vita_
Catalina Rueda wurde 1989 in Bogotá, Kolumbien geboren, wuchs im Cali auf und lebt seit 2011 in Hamburg. Ihr Bachelor Studium in Komposition und Musiktheorie absolvierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Manfred Stahnke und zur Zeit studiert sie ihren Master bei Gordon Kampe. Neben ihrer kompositorischen Arbeit widmet sie sich auch der Improvisation und Performance mit Klavier und Gesang.
Beeinflusst von Volks-, Tanz- und elektronischer Musik entfaltet sich ihre musikalische Sprache im akustischen Raum, eingebettet in einer sequenziellen Harmonik, die nicht müde wird, neue Kontexte zu schaffen für Melodie und Erzählung.
Ihr Vokalsextett „Duo Seraphim“ wurde während des Acht-Brücken Festivals des WDR Kölns 2016 mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2016 erhielt sie darüber hinaus das Deutschlandstipendium und wurde im selben Jahr mit einem Abschlussstipendium des DAAD gefördert.
2018 arbeitete sie mit dem Asian Art Ensemble und schrieb ein Stück für Daegeum (Koranische Querflöte) und Streichtrio, das beim Konzert focused XIX - Asian Groove im Konzerthaus Berlin gespielt wurde. Im Juni 2018 wurde ihre Musikinstallation „Antipoden“ in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Mien Bogaert und der Dramaturgin Pia-Rabea Vornholt von der Innovativen Hochschule gefördert und im Rahmen des CLAB Festivals im Resonanzraum uraufgeführt; hierfür wurden eigene Kompositionen mit eigenen Arrangements diverser mittelalterlichen und Renaissance-Stücke miteinander verwoben.
Zwischen 2017 und 2020 arbeitete sie zusammen mit der Filmregisseurin Annett Stenzel und spielte die Klaviermusik ihres Filmes Silence Song ein. 2017 erschien die Aufnahme ihres Stückes „A-Suite“ für Gitarre und Akkordeon durch das Lux Nova Duo auf der CD Hamburg Dialogues (erschienen bei Costa Records Classics). Und 2020 erschien auf Dedication, gespielt durch das Ensemble Mirror Strings, ihr Stück „Hypnosistum“ (erschienen bei Ears Love Music).
Im Frühjahr 2019 arbeitete sie mit dem Ensemble KNM Berlin an ihrem Stück „Walking“, das im Rahmen des KNM Contemporaries zur Aufführung kam. 2019 wurde sie von dem Theaterorchester Aachen beauftragt, einen neues Orchesterstück zu schreiben, das im Neujahrs-Konzert 2020 zur Uraufführung kam. Für das Kölner Fest für Alte Musik 2020 (das wegen Corona nicht stattfinden durfte) schrieb sie im Auftrag der Kölner Vokal Solisten das Vokalsextett „Staub“. Ende 2020 wurde sie von den Duisburger Philharmonikern dazu beauftragt, einen Liederzyklus für Bariton und Ensemble mit Gedichten vom Steffen Popp zu komponieren.

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