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vom Mo., 09.09.2024

Stipendium für Ausnahme-Harfenisten

Der Harfenist Álmos László Tallós, Student in der HfMT- Harfenklasse unter Prof. Xavier de Maistre und Anaëlle Tourret, ist Träger des renommierten Elsie Kühn-Leitz Stipendiums Stipendiums 2024/25. Das Stipendium wird jährlich von der Wetzlarer Kulturgemeinschaft e.V. mit Unterstützung der Ernst Leitz Stiftung und des Orchestre National Avignon Provence an herausragende junge Musiker vergeben.

Er erfinde die Musik im Moment des Spiels neu, sagt Álmos László Tallós, Gewinner des Elsie Kühn-Leitz Stipendium 2024/25, nach der Juryentscheidung. Der 21-jährige Ungar studiert an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg Harfe bei Prof. Xavier de Maistre und Anaëlle Tourret. Im Wettbewerbsvorspiel am 6. September 2024 in Haus Friedwart hat er sich gegen die beiden anderen Finalisten, die 24-jährige Sopranistin Antonia Modes und den 25-jährigen Pianisten Jonas Stark, durchgesetzt. Álmos Tallós wird für zwei Semester monatlich 400 € erhalten und als Teil des Stipendiums zudem zwei Konzertengagements in Wetzlar sowie in Wetzlars Partnerstadt Avignon haben, dort in Zusammenarbeit mit dem Orchestre National Avignon Provence. „Als internationaler Student hat man es besonders schwer, Konzerte und Auftritte zu organisieren, weil man keinen etablierten Kontaktkreis hat“, freut sich der junge Harfenist über die mit dem Stipendium verbundenen Konzertauftritte. Und da er momentan eine Leihharfe spiele, bringe ihn das Stipendiengeld seinem großen Traum näher, ein eigenes Instrument zu kaufen.

Die Jury zeigte sich begeistert von der Musikalität und Kreativität des Stipendiaten und von den improvisatorischen Fähigkeiten des jungen Künstlers. Das Auswahlgremium lobt, dass er auch neues Repertoire für sein Instrument arrangiert und selbst komponiert. Für den jungen Harfenisten ist das ein wichtiger Teil seiner künstlerischen Tätigkeit: „Mit meinem Spiel und meinen Kompositionen möchte ich neu definieren, wie die Harfe wahrgenommen wird, wie sie klingt, was auf der Harfe überhaupt möglich ist.“ Álmos Tallós konzertiert regelmäßig sowohl als Solist als auch mit Orchestern und ist Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, u.a. beim Internationalen Harfen-Wettbewerb in Szeged, der Grand Metropolitan International Music Competition und der Hong Kong International Harp Competition.
Beworben für das Elsie Kühn-Leitz Stipendium hatten sich Studierende aus 14 Ländern, die an deutschen Musikhochschulen ihre künstlerische Ausbildung absolvieren. Die international besetzte Jury hatte es nicht leicht, eine Auswahl zu treffen, denn „das Niveau aller Bewerbungen war erneut auf höchstem Niveau“, betont der Vorsitzende der Wetzlarer Kulturgemeinschaft Boris Rupp, der zur achtköpfigen internationalen Jury zählt.

Das Elsie Kühn-Leitz Stipendium
Das Elsie Kühn-Leitz Stipendium, das die Wetzlarer Kulturgemeinschaft mit Unterstützung der Ernst Leitz Stiftung und des Orchestre National Avignon Provence jährlich ausschreibt, soll junge Musikerinnen und Musiker dabei unterstützen, ihr künstlerisches Potential bestmöglich zu entfalten. Im Ausschreibungszeitraum 2024/25 richtete sich das Stipendium an Talente im Alter von 18 – 25 Jahren, die an einer deutschen Musikhochschule Klavier, Harfe oder Gesang studieren bzw. studiert haben.

Seit ihrer Gründung 1945 organisiert die Wetzlarer Kulturgemeinschaft, die das hochkarätige Stipendium vergibt, klassische Konzerte auf höchstem Niveau. Dem traditionsreichen Verein ist es darüber hinaus wichtig, Musiktalente zu fördern, Studierende ebenso wie Absolventinnen und Absolventen, die eine freiberufliche Künstlerkarriere anstreben. Preisträger des 2023 erstmalig vergebenen Stipendiums war der Geiger Tassilo Probst.
Das Stipendium der Wetzlarer Kulturgemeinschaft erinnert an Dr. Elsie Kühn-Leitz. Die Ehrenbürgerin der Städte Wetzlar und Avignon setzte sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in bemerkenswerter Weise nicht nur für den Wiederaufbau der Kultur in Wetzlar, sondern auch für die deutsch-französische Verständigung ein. Die Wetzlarer Kulturgemeinschaft, von ihr mitgegründet wurde, leitete sie von 1946-1977.
Neben einer monatlichen Förderung von 400 € für ein Jahr (zwei Semester) umfasst das Stipendium auch zwei öffentliche Konzert-Auftritte, in Wetzlar und in Wetzlars Partnerstadt Avignon – dort zusammen mit dem Orchestre National Avignon Provence.
Zum international besetzen Auswahlgremium des Elsie Kühn-Leitz Stipendiums gehören Boris Rupp, Vorsitzender der Wetzlarer Kulturgemeinschaft, die Französin Anne-Sophie Bertrand, Solo-Harfenistin des hr‑Sinfonieorchesters, Cordelia Palm, Konzertmeisterin im Orchestre National Avignon-Provence, Luiza Borac, rumänische Konzertpianistin und künstlerische Leiterin des internationalen György Kurtàg Musikwettbewerbs, Adelheid Kleine, Musikredakteurin bei hr2-kultur, die Sängerin und Gesangspädagogin Nicole Tamburro, Lehrbeauftragte für Gesang und Sprecherziehung an der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Organist und Kirchenmusikdirektor Joachim Eichhorn, Mitglied des Vorstands der Ernst Leitz Stiftung, und der chinesische Pianist Haiou Zhang, Musikdirektor des Internationalen Musikfestivals Buxtehude, Altes Land, Harburg und Stade und Musikdirektor der Öschberghof Klassik.

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