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vom Mo., 08.12.2025

Innovation zum Anfassen: ligeti zentrum feiert gelungenen Tag der offenen Tür

Vier Personen in einem Raum, drei davon mit VR-Brillen
© Carsten Rabe

Erstmals öffnete das gesamte ligeti zentrum am 22. November 2025 seine Türen. Unter dem Motto „Innovation zum Anfassen“ boten die interdisziplinären Labs und Projekte vielseitige Möglichkeiten zum Ausprobieren und Mitmachen – mit großem Erfolg. Ein Rückblick.

Von ferngesteuerten Robotern zu interaktiven Installationen, von Healing Soundscapes zu palliativer Dramaturgie, von 3D-Audio zu virtueller Realität: Wie breit das ligeti zentrum in Hamburg-Harburg aufgestellt ist, zeigte sich beim Tag der offenen Tür eindrucksvoll. Zum ersten Mal seit der Eröffnung im Mai 2023 lud das interdisziplinäre Transferzentrum Interessierte und Kooperationspartner:innen ein, einen umfassenden Blick in alle Labs und Projekte zu werfen.

Nach einem durchgehend gut besuchten Tag blickt das Team auf zahlreiche anregende Gespräche und spannende Begegnungen zurück. „Der erste Tag der offenen Tür des ligeti zentrums war ein großer Erfolg,“ resümieren die Projektleiter Prof. Dr. Georg Hajdu (HfMT Hamburg), Prof. Dr. Robert Mores (HAW Hamburg), Prof. Dr.-Ing. Thorsten Kern (TUHH) und Univ.-Prof. Dr. Sebastian Debus (UKE). „Den ganzen Tag über begleitete uns ein interessiertes und vor allem vielfältiges Publikum aus der Harburger Nachbarschaft sowie aus dem gesamten Stadtgebiet Hamburg. Besonders gefreut hat uns, dass viele Gäste das ligeti zentrum erstmals besuchten und mehrere Stunden an unseren interaktiven Stationen verbrachten. Das zeigt nicht nur, dass wir ein ansprechendes, tagesfüllendes Programm bieten konnten. Es macht auch deutlich, dass das ligeti zentrum einen echten Bedarf an interdisziplinären Formaten bedient, wie es sie in Hamburg in dieser Form bislang nicht gab.“

„Der Tag der offenen Tür macht deutlich, dass das ligeti zentrum einen echten Bedarf an interdisziplinären Formaten bedient, wie es sie in Hamburg in dieser Form bislang nicht gab.“

Künste und Wissenschaft im Dialog
Wie begegnen sich Künste und Wissenschaft – und was können sie voneinander lernen? Dieser Frage widmeten sich zum Auftakt des Tages Christian Carstensen (Bezirksamtsleiter Harburg), Prof. Dr. Georg Hajdu (Direktor ligeti zentrum), Prof. Dr. Sabine Maasen (Universität Hamburg), Prof. Dr. Jan Philipp Sprick (Präsident der HfMT Hamburg) und Margo Zālīte (Theaterregisseurin und Klangkünstlerin; Sustainable Theater Lab). Unter der Moderation der freien Journalistin Ulrike Henningsen diskutierten sie über den Wissenschaftsstandort Hamburg, seine Potentiale und die Rolle des ligeti zentrums als interdisziplinäre Schnittstelle – zwischen Hochschulen ebenso wie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft.

Interaktive Stationen auf zwei Etagen
Nach dem Podiumsgespräch öffneten gegen Mittag alle Stationen der beiden Etagen. Im großen Flexbüro im 9. Stock konnten Gäste etwa die interaktive Dance Booth ausprobieren – eine Musikinstallation, die ihren Rhythmus durch das Drücken von Knöpfen und die Bewegungen der Nutzenden verändert. Im Konferenzraum standen derweil verschiedene digitale Synthesizer bereit, während der Malroboter aus dem Haptic Lab die erzeugten Klänge in Bilder übersetzte.
Die Projektverantwortliche Dr.-Ing. Ornella Tortorici Pabst berichtet von vielen spannenden Gesprächen an ihrer Station. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr eine synästhetische Besucherin: „Menschen mit Synästhesie nehmen Sinneseindrücke verknüpft wahr – sie hören Farben, schmecken Klänge oder sehen Worte in Farbtönen. In gewisser Weise tut der Malroboter etwas ganz Ähnliches: Er übersetzt Klang in Farben und Muster. Das Gespräch bot faszinierende Einblicke und hat mir zugleich neue Impulse für die Weiterentwicklung des Malroboters gegeben.“

Die Künste: analog, digital, virtuell
Von begehbaren VR-Kunstwerken aus dem Projekt Moving Sound Pictures bis zum Spatial Sampler – einem Instrument, das Klang und Bewegung in der Mixed Reality neu verbindet: Mit VR-Brillen eröffneten sich den Besucher:innen im 10. Stock immersive, künstlerische Welten.
„Ich würde sagen, dass im Durchschnitt ständig etwa zehn Personen im InnoLab waren“, erzählt Dr. Greg Beller, der sein Projekt, den Spatial Sampler, nicht nur als Demo präsentierte, sondern Besucher:innen im Anschluss auch die Gelegenheit gab, das XR-Instrument selbst zu testen. „Ich habe die Präsentation über den Tag verteilt etwa zehn Mal wiederholt. Die Besucher:innen schienen im wahrsten Sinne des Wortes begeistert zu sein und machten große Augen!“
Während sich das Production Lab tagsüber in einen 3D-Audio Listening Room verwandelte, in dem Musiker:innen auch eigene Sounds testen konnten, leitete das SPIIC+ Ensemble am späten Nachmittag mit einer musikalischen Performance in einen geselligen Ausklang über.
„Die Resonanz des Tages war wirklich überwältigend“, sagt Nadine Schwalb, Leiterin der Agentur für Vermittlung und gesellschaftliche Teilhabe. „Wir haben uns sehr gefreut, dass so viele Gäste da waren und wir ein so diverses Publikum begeistern konnten. Die Mischung aus Kindern, Familien, Studierenden, Senior:innen und Menschen aus der Nachbarschaft hat den Tag der offenen Tür zu einem besonders bereichernden Erlebnis gemacht. Eine solche Veranstaltung möchten wir in der Zukunft unbedingt wiederholen.“

Transfer zwischen Hochschulen und in die Gesellschaft
Interdisziplinär und innovativ geht es im ligeti zentrum auch in der zweiten Hälfte der Förderphase durch die Innovative Hochschule weiter. Am 3. Dezember 2025 etwa laden Roboter, Musiker:innen und Mitarbeiter:innen des Zentrums zur Bühnenshow „Lost in Translation“ ein. Der Abend bietet nicht nur praktische Einblicke in aktuelle Projekte, sondern entfaltet einen künstlerisch-wissenschaftlichen Dialog zwischen Musik, Robotik und Experimenten, in dem Interpretation und Bedeutungsverschiebung selbst zur Performance werden.

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