Frauen in der polnischen Musik
Maria Szymanowska (1789 – 1831), Klaviervirtuosin und Komponistin, war die erste polnische Berufsmusikerin in Europa. Sie spielte in Berlin und London vor dem königlichen Hofe, in Weimar für Goethe, der ihr das Gedicht „Aussöhnung“ widmete, trat beim Wiener Kongress (1815) auf und gastierte in Dresden, Wien, London, Paris und St. Petersburg.
Sie unternahm in den Jahren 1823 bis 1827 eine Tournee quer durch Europa: Deutschland, England, Frankreich, Schweiz, Italien sowie Russland, und setzte damit im kulturellen Leben mehrerer Länder musikalische Meilensteine.
Sie war nicht nur eine wunderbare Pianistin, sondern, wie man heute sagt, eine tüchtige Geschäftsfrau: Sie plante und organisierte Konzerte, kümmerte sich um die Veröffentlichung ihrer eigenen Werke bei bekannten Verlegern, knüpfte und pflegte Kontakte, die für ihre pianistische Karriere wichtig waren.
Maria Szymanowska war auch mutmaßlich die erste Pianistin, die ihre Stücke auswendig im Konzert vortrug.
Grażyna Bacewicz (1909 – 1969) war gleichermaßen eine herausragende Geigerin sowie Komponistin und spielte auch ausgezeichnet Klavier. Ein Stipendium des legendären I. J. Paderewski ermöglichte ihr ein Kompositionsstudium in Paris bei Nadia Boulanger. Sie konzertierte als Geigerin regelmäßig in Polen und im europäischen Ausland.
Während der grauenhaften Jahre des II. Weltkriegs komponierte sie mehrere Stunden täglich und trat bei den von ihr mitorganisierten Untergrundkonzerten auf.
Während des Warschauer Aufstands 1944 wurden leider viele Manuskripte ihrer Werke vernichtet.
Durch ihre Konzerttätigkeit hat sie einen großen Beitrag an der Verbreitung polnische Musik geleistet und präsentierte einem internationalen Publikum auch ihre eigenen Werke. Ab 1955 zog sie sich von den Auftritten zurück, komponierte, unterrichtete und war auch als Jurymitglied bei renommierten internationalen Violinwettbewerben tätig.
Sie ist die wichtigste polnische Komponistin des 20. Jahrhunderts mit internationalem Ansehen. Bacewicz hinterließ ein außergewöhnlich großes Oeuvre, ca. 200 Werke, hauptsächlich für Streicher (u.a. 7 Violinkonzerte und 7 Streichquartette). Sie instrumentierte meisterhaft und durch ihr Schaffen, ihre Vielseitigkeit und Kompromisslosigkeit wurde sie Vorbild für spätere Komponistinnen. „Es gibt keinen Aspekt in der Musik, den sie nicht…bereichert hätte…“
Einer der Kritiker, der ihr Konzert für Streicher bewertete, schrieb, dass ein Mann unter einem weiblichen Pseudonym komponiert haben musste. Das Konzertprogramm umfasst Werke von Szymanowska und Bacewicz sowie Kompositionen von anderen polnischen Musikgrößen des 19. und 20. Jahrhunderts im Einklang mit interessanten Fakten aus dem Leben dieser Persönlichkeiten.
Die Interpreten sind exzellente KünstlerInnen von Culture Connects.
Eintritt: 15,00 EUR
Ermäßigt: 10,00 EUR
Vorverkauf und Kartenreservierungen unter: karten@culture-connects.de sowie an der Abendkasse.
Eine Veranstaltung vom Förderverein Culture Connects e.V. Hamburg.
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Generalkonsulat der Republik Polen in Hamburg.