
Dissonanz der Macht
Ein Abend zwischen Musik, Macht und Moral: Von 17 bis 23 Uhr entfaltet sich ein Abend über Musik und Macht, über Klang und Kontrolle. In mehreren Räumen begegnen sich Werke von Dmitri Schostakowitsch und seinen Zeitgenossen – Komponisten, die im Spannungsfeld zwischen Ideologie und künstlerischer Wahrheit lebten. Ihre Musik spiegelt die Dissonanz der Macht: das Nebeneinander von Pathos und Angst, von Zwang und innerer Freiheit.
Schostakowitsch schrieb im Schatten Stalins – ein Leben zwischen Ruhm und Bedrohung. Seine Klänge schwanken zwischen Hymnus und Anklage, zwischen offizieller Parteilichkeit und heimlicher Subversion. Die Dissonanz, die in seiner Musik erklingt, ist nicht nur ästhetisch: Sie ist Ausdruck eines politischen Zustands, in dem Kunst zum Spiegel der Macht wird.
Der Abend lädt ein, diesen Konflikt hörend zu erfahren. Musikräume werden zu Erfahrungsräumen, in denen sich die Mechanismen von Kontrolle, Angst und Anpassung akustisch offenbaren. Zwischen Aufführungen, Lesungen und Gesprächen entsteht ein Parcours des Hörens, der den Klang als politische Sprache begreift.
„Dissonanz der Macht“ zeigt, wie Musik in Zeiten des Terrors nicht verstummt, sondern ihre Wahrheit in Zwischentönen, Ironien und Brüchen bewahrt. Es ist ein Abend über das Lauschen im Ausnahmezustand – über die fragile Freiheit der Kunst im Angesicht der Macht.
Eintritt frei