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Judith Wilske

Dieter Hellfeuer

Informationen

  • Sprechzeiten: nach Vereinbarung
  • Lehrbeauftragte*r an der HfMT gemäß § 26 Hamburgisches Hochschulgesetz

Lebenslauf

Judith Wilske hat Wirtschaftswissenschaften an der Universität Witten/Herdecke studiert. Die Verschränkung von Ökonomie mit Kunst und Theater war früh ihr Thema. So hat sie u.a. aus organisationstheoretischer Perspektive den Intendantenwechsel von Frank-Patrick Steckel zu Leander Haussmann am Schauspielhaus Bochum untersucht.

Kunst und Regie hat Wilske in Amsterdam an der De Amsterdamse School for Advanced Research and Dance (DasArts) studiert. Prägend war für sie die Zusammenarbeit mit Ritsaert ten Cate, Allan Kaprow, Nan Hoover und Richard Gough sowie den Gruppen Forced Entertainment und Goat Island.

Seit 1999 arbeitet sie als freie Theaterregisseurin und produziert gemeinsam mit der Dramaturgin Maren Simoneit ihre performativen Theaterarbeiten.

Ihre grenzüberschreitenden Arbeiten greifen Themen aus dem Alltag in unserer Gesellschaft auf und beruhen teils auf der Adaption literarischer Vorlagen, teils auf eigenen konzeptionellen Entwürfen. Ein besonderer Schwerpunkt bildet dabei die Auseinandersetzung mit der Ökonomisierung unserer alltäglichen Lebenswelt.

Das grundlegende Interesse aller ihrer Produktionen ist die Vermittlung von Zusammenhängen die sich dem „Publikum“ in ungewöhnlichen Situationen und durch besonders gestaltete Kommunikationsbeziehungen – anders als gewohnt – darstellen.

Für die weit getourte Arbeit WHY DO YOU SHOP? zum Beispiel hat Wilske einen silbernen 1960er Jahre Wohnwagen amerikanischen Stils in Fußgängerzonen, Einkaufspassagen und auf Märkte gestellt. Ein ungewöhnliches Zeichen wurde gesetzt und als solches auch von den Passanten wahrgenommen. Die „Zuschauer“ betraten den Wohnwagen und wurden für Minuten aus ihren Alltagsgeschäften, ihren Einkäufen auf eine Insel der Kommunikation über den Konsum, das Einkaufen und die ökonomische, sinnliche, soziale Komponente dieses alltäglichen Vorgangs in ein Gespräch gezogen. So kann vermeintlich Bekanntes anders erfahren und neu entdeckt werden.