Stimmen von Studierenden
Mario Suzuki
Abschluss Bachelor of Music EMP 2022
„Durch Mozarts Musik ist für mich die Welt eine andere Welt geworden. Wenn irgendwo so etwas gelungen ist, sei es ein Musikstück oder ein Bild, auch nur ein kleines Gedicht, wenn es einem gelungen ist, dann ist mit diesem Dasein die Welt schon verändert. Also für mich hat das eine ungeheure Wichtigkeit, und zwar nicht in einem nur ästhetischen Sinn, sondern weil damit die geistige Situation der Menschheit eine andere geworden ist. Ich lege dem ganz großen Wert bei. Das ist für mich von ungeheurer Wichtigkeit, mindestens ebenso wichtig, wie einen Wald zu pflanzen.”(Michael Ende, zitiert nach: Joseph Beuys / Michael Ende, Kunst und Politik, Wangen 1989, S. 108.)
Diesen Sätzen entspricht mein Grund, warum ich „Elementare Musikpädagogik“ an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg studierte.
Für mich war es das geeignete Studium, um später durch Musik Menschen in verschiedenen sozialen Umfeldern aus allen Altersgruppen, Nationalitäten auf einem unterschiedlichen Niveau zu erreichen und zusammenbringen zu können, sei es in Kitas, Altersheimen oder in Konzerten.
Um solche musikalischen Begegnungen zu ermöglichen, ist es notwendig, zuvor selbst musikalische und künstlerische Erfahrungen zu sammeln und kreative Fähigkeiten zu erwerben. Weil wir alle unterschiedliche Künstler:innen-Persönlichkeiten sind, gibt es auch sehr unterschiedliche Herangehensweisen, Musik zu vermitteln. Unsere Dozent:innen unterstützten uns dabei, den eigenen Weg und die zu uns passenden Möglichkeiten zu finden, um unserem Ziel in einer individuellen Herangehensweise näher zu kommen.
Anders gesagt, ich lernte im Studium nicht aus vielen Lehrbüchern oder von sogenannten Modell-Stunden, sondern ich bekam immer mehr Erfahrungen darin, wie ich eine eigene Stunde konzipieren und auf unerwartete Situationen reagieren kann. Das Gefühl, quasi ein eigenes „Lehrbuch“ zu konzipieren und zu gestalten, ist wunderbar. Dadurch lernte ich mich während des Studiums immer besser kennen.
Sehr prägend war für mich der Unterricht der „Eltern-Kind-Musikgruppe“. Dorthin kommen Babys mit ihren Eltern und Lehrende, um zusammen Musik zu machen. Die Stimmung ist bei solchen Eltern-Kind-Stunden sehr besonders – fast heilig – und die Zeit fließt ganz anders als im Alltag. Diese Stunden ermöglichen einen Moment des Ausatmens, und alle können in einem geschützten Raum zu sich kommen. In einer Situation reagierte ein Baby mit seiner Stimme auf ein neu vermitteltes japanisches Lied, das ich selbst seit meiner Kindheit kenne. Ich empfand diese kleine und doch große Reaktion als ein unbezahlbareres Geschenk, weil zwischen uns tatsächlich eine wirkliche Kommunikation durch Musik entstanden ist. Ein solcher Prozess kann sehr künstlerisch sein!
Um mich mehr mit der Stimme und tiefer mit dem Singen zu beschäftigen, setze ich mein Studium jetzt an der Hochschule für Künste Bremen mit dem Masterstudium „Künstlerische Ausbildung Alte Musik Gesang“ fort.
Fazit: Der Studiengang EMP ist ein kreatives Studium, welches die Selbstinitiative anregt und einiges Lernen, Organisieren und Forschen fördert. Dadurch können sich innerlich und äußerlich verschiedenste Türen öffnen!
Sara Wentrup-Garcia
Abschluss Bachelor of Music EMP 2021
„Was sind vollwertige musikalische Ereignisse?“ Wenn mir jemand diese Frage vor einigen Jahren gestellt hätte, wären mir sofort Stichworte wie „Perfektion“ und „Höchstleistung“ eingefallen. Doch was bedeutet das für mich heute? Eine offenere Haltung zur Musik und allgemein zur Kunst nahm ich durch das Elementare Musikpädagogik Studium an der HfMT in Hamburg ein. Dieses Studium eröffnete mir vollkommen neue Perspektiven und half mir, mich als Künstlerin und Pädagogin weiterzuentwickeln und zugleich meine Liebe für die Arbeit mit Kindern zu entdecken, deren Welt zu verstehen und sie auf ihrem Weg mit der Musik kreativ zu begleiten.
Als ausländische Studentin konnte ich sowohl im pädagogischen als auch im künstlerischen Bereich viele musikalische und kulturelle Aspekte meines Heimatlands, Honduras, mit einfließen lassen - sei es ein Kinderlied im Musikunterricht oder die Darstellung der sozialen und gesellschaftlichen Problematik als Hauptthema meiner künstlerischen Performance in der Abschlussprüfung. Hierbei konnte ich mich mit verschiedenen künstlerischen Ausdrucksmitteln, wie audiovisuellen Medien und darstellender Kunst auseinandersetzen und diese als ein gesamtes Werk zusammenbringen.
Im Bereich der Fachwissenschaft beschäftigte ich mich mit verschiedenen Themen, die für meinen praktischen Unterricht heute sehr hilfreich sind. Besonders anregend war für mich die interkulturelle Musikpädagogik, mit der ich mich bei einem anknüpfenden Master Studium vertiefend auseinandersetzen möchte.
Mittlerweile bin ich als selbständige Musikpädagogin und Geigenlehrerin in Kitas und Musikschulen in Hamburg tätig. Gleichzeitig unterstütze ich als Lehrkraft soziale Musikprojekte in Honduras.
Nach dem Studium der Elementaren Musikpädagogik hat sich für mich die Antwort auf die Frage nach der Bedeutung der Vollwertigkeit musikalischer Ereignisse weitreichend verändert. Denn diese erlebe ich heutzutage nicht nur, wenn ich ein perfekt aufgeführtes Musikstück im Konzertsaal anhöre, sondern z.B. auch im Unterrichtsraum oder auf der Straße. Es gibt hierfür keine Stil- oder Altersgrenzen. Als Musikerin und Pädagogin lernte ich, dass es in der Musik nicht nur um Ergebnisse oder Perfektion, sondern auch um den ganz individuellen Lernprozess geht.
Zoe Winter
Abschluss Bachelor of Music EMP 2020
Mein Studium der elementaren Musikpädagogik war für mich der Einstieg in das ganzheitliche Musizieren. Musik zu spüren, zu erleben, mit anderen zu teilen und sich einzig in diesen intensiven Prozess vertiefen zu dürfen war eine Erfahrung, die ich sehr genossen habe.
Frei sein und doch dabei sein, mich entfalten, ausprobieren, lernen, lachen, lange wachbleiben, nicht lang genug schlafen.
Die EMP aus dem Buch und mit all ihren Verrücktheiten kennenlernen.
In Tanzsäcken stecken und schwitzen.
Muskelkater vom Siebensprung-Tanzen und rote Schenkel von der Bodypercussion haben.
Bei der Massage im Seminar zu Körperwahrnehmung kurz wegsacken.
Chiffontücher und Klangstäbe und hin und her tragen.
Authentisch Musizieren mit Mut zum Risiko, zum Neuen, zum noch nie Gewagten.
Kreativer und wissenschaftlicher Austausch im Miteinander, dazu vegane glutenfreie zuckerfreie Waffeln.
Mutter werden und Studentin bleiben können.
Projekte entwickeln, unterstützt werden, Herzblut reinstecken, aufgeregt sein.
Leuchtende Kinderaugen.
Erfahrungen, Musik und Begegnungen machen, die Bestand haben.
Oft schmunzle ich über diese Erinnerungen. Die EMP hat meine persönliche und berufliche Entwicklung geprägt und ich freue mich, dass vieles von dem, was ich an der HfMT erlebt habe, noch heute in mir nachschwingt.
Derzeit beende ich meinen zweiten Bachelor im Konzertfach Harfe an der Musikhochschule Lübeck und bin als Lehrkraft für Harfe an der Musik- und Kunstschule Lübeck engagiert. Ich arbeite als freie Künstlerin in verschiedenen Projekten, die von der Klassik bis zur Weltmusik reichen. Als elementare Musikpädagogin bin ich in Schulen, Kitas und auf dem Schleswig-Holstein Musikfestival tätig.