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Elementare Musikpraxis International

Vier Teilnehmer:innen hören und schauen zu.
Zertifikat Elementare Musikpraxis International
Foto: Katheryna Hußing
Gruppenbild auf der Treppe vor dem Fanny-Hensel-Saal
Seminargruppe Elementare Musikpraxis International
Foto: Katheryna Hußing
Kursteilnehmer:innen bewegen sich durch den Raum.
Zertifikatskurs Elementare Musikpraxis International
Foto: Katheryna Hußing

Initiative International Music Education

In ein neues Heimatland und das entsprechende Bildungssystem aufgenommen zu werden birgt manche Hürden. So haben viele Menschen, die in den letzten Jahren nach Deutschland gekommen sind, in ihren Heimatländern Berufe ausgeübt, deren Expertise sie nicht ohne Weiteres im hiesigen Arbeitsmarkt einbringen können. Dies gilt für musikalische genauso wie für andere Berufsfelder. Um zugewanderten Musikpädagog:innen und Musiker:innen mit und ohne Fluchterfahrung eine Chance zu bieten, sich möglichst schnell im deutschen Arbeitsmarkt einzugliedern, startete der Fachbereich Elementare Musikpädagogik (EMP) der Hochschule für Musik und Theater gemeinsam mit der Stiftung Kulturpalast Hamburg im Jahr 2014 die Initiative International Music Education (IME), die auch von der Edwin E. Gordon Gesellschaft Deutschland e.V. begleitet wird.

Nach der Initiationszündung in Zusammenarbeit mit der HfMT wird das IME-Projekt in Verbindung mit den „Klangstrolchen“ des Kulturpalast Hamburg als eine von drei Weiterbildungsmöglichkeiten im Rahmen musikalischer Frühförderung angeboten.


Zertifikatsstudium

Aufgrund der großen Nachfrage nach gut ausgebildeten musikalischen Fachkräften im Bereich der Frühförderung und des überregionalen Interesses am IME-Projekt, entschloss sich der Fachbereich EMP ab August 2019 eine deutschlandweit ausgeschriebene Weiterbildung für zugewanderte Musiker:innen und Musikpädagog:innen mit einem ersten professionellen Abschluss in Nicht-EU-Staaten zu öffnen, die als Zertifikatsstudiengang „Elementare Musikpraxis International“ (EMI) angeboten wird. Hier werden auch Teilnehmende außerhalb Hamburgs erreicht, da die Präsenzseminare geblockt an Wochenenden und in Intensivwochen an der HfMT Hamburg stattfinden. Die in den Heimatländern erworbenen Abschlüsse oder Ausbildungen im Bereich der Musik oder Musikpädagogik, welche in den meisten Fällen nicht deckungsgleich mit deutschen Abschlüssen sind, können bei EMI durch eine zertifizierte berufliche Spezifikation im Bereich der musikalischen Frühförderung in Kitas ergänzt werden.


Studieninhalte

Theoretische und praktische Grundpfeiler sind dabei aktuelle Erkenntnisse aus der Elementaren Musikpädagogik und dem audiationsbasierten Musiklernen (Music Learning Theory) nach E. Gordon. Letzteres geht in der musikalischen Bildung vom Hören und Erleben eines möglichst variantenreichen Repertoires aus und bietet damit gute Möglichkeiten, unterschiedliche Musikstile und Volksmusiktraditionen in diese Arbeit miteinzubeziehen. Die Qualifikation der Teilnehmenden geschieht durch die Arbeit im Tandem mit Kita-Erzieher:innen, die im Rahmen der Weiterbildung ebenfalls eine musikalische Höherqualifizierung für ihre Kitaarbeit erwerben können.

Durch die Praxisprojekte im Tandem und den gemeinsamen Besuch von Seminaren lernen so Erzieher:innen und Musiker:innen bzw. Musikpädagog:innen von- und miteinander, um gegenseitig vom jeweiligen Wissen des Partners bzw. der Partnerin zu profitieren. Themen der Seminare sind neben Bausteinen des audiationsbasierten Musiklernens, Fächern der Elementaren Musikpraxis sowie Musik und Bewegung auch Stimmbildung (in der Gruppe und individuell), Frühpädagogik und Grundlagen angewandter Musiktheorie. Die Seminare werden teils in Präsenz und teils in Fernlehre durchgeführt. Zudem werden die Tandem-Einsätze in den Kitas von Supervisor:innen der HfMT vor Ort bzw. digital begleitet, um eine bestmögliche Betreuung der musikpädagogischen Praktika in den Kitas zu gewährleisten.


Beteiligte Kitas

Im Durchgang 2019/20, der im August 2019 startete, wurde dies durch eine Kooperation mit FRÖBEL Bildung und Erziehung gGmbH zunächst in norddeutschen Kitas umgesetzt. Trotz der Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie konnten 11 Teilnehmende dieser Kohorte bis Herbst 2020 die Maßnahme abschließen. Anschließend wurde EMI für Kitas in anderen Regionen Deutschlands geöffnet. Bundesweit sind Kitas und Musikpädagog:innen aus Berlin, Darmstadt, Essen, Köln, Lübeck und dem Großraum Hamburg beteiligt.

Einen kleinen Einblick in das Projekt bietet dieses Video.

Kontakt

Prof. Dr. Almuth Süberkrüb

Projektleitung EMI und EMI-me!emi-projekt@hfmt-hamburg.de