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Beethoven, Missa Solemnis

Fach
Musikalische Analyse
Lehrende
Prof. Volkhardt Preuss
Termin
Freitags, 9.00-10.30
Raum
BP 11
Dauer
1.5 Semesterwochenstunden
Beschreibung

Welchen Spielraum hat Beethoven nach der H-Moll-Messe J.S. Bachs? Gesetzt, Beethoven hat sie gekannt, muß sie ihn bei der Komposition seiner Missa Solemnis beeinflußt haben, ebenso wie die Messen Mozarts und Haydns. Allgemeiner gesprochen stellt sich die Frage, wie Beethoven die Welt Bachs mit der der sinfonischen Welt der Wiener Klassik und seiner eigenen sinfonischen Sprache vereint. Der kompositionstechnische Aspekt ist der eine, vor allem mit Blick auf die Fuge, deren strenge, kontrapunktische Aura im Dona nobis pacem zu einem unerhörten, tumultosen Schlachtengetümmel mutiert. Der hermeneutische, religiöse Aspekt ist der andere: Ist Beethovens Messe eigentlich ein weltliches Credo mit jeder Menge Kant und Hegel im Gepäck? Indem Beethoven selbst fordert: „Gutes tun, wo man kann, die Freiheit über alles lieben, die Wahrheit nie, auch vor dem Throne nicht, verschweigen“; kommt ein moralphilosophisches Hoffnungsideal ins Spiel, das im Trompetensignal des Fidelio seinen beispielhaften Ausdruck findet und auch für die Missa Solemnis bedeutsam ist. Zwei formale Fluchtpunkte gibt es: die Naturmusik des „Incarnatus“ und eben jene Schlachtenmusik, aus der das „dona nobis pacem“ erwächst: „Bitte um inneren und äußeren Frieden“.

Literatur
wird im Seminar bekannt gegeben
Credits
2 Creditpoints
Module
Musiktheoretisch-/wissenschaftliches Modul 1, Musiktheoretisch-/wissenschaftliches Modul 2, Musiktheoretisches/Musikwissenschaftliches Wahlmodul Instrumental, Wahlmodul freie Wahl (alle Studiengänge)