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Kulturvergleichendes Hören. Der Phonograph, das Fremde und die Geburtsstunde der Musikethnologie

Fach
Wahlfach, Studium generale
Lehrende
Frank Böhme
Termin
Donnerstag 11:30 bis 13:00
Raum
Multimediahörsaal (ELA 1)
Dauer
2 Semesterwochenstunden
Beschreibung

1877 beginnt die Geschichte der Musikwiedergabetechnik mit der Erfindung des Phonographen, zehn Jahre später folgt die Grammophonplatte. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte man die Musik anderer Kulturen nur erleben, wenn man in diese Länder reiste (was nur sehr wenigen Menschen möglich war), wenn Gäste aus der Ferne in den Westen kamen (was ebenso selten vorkam) oder wenn man sich auf Transkriptionen in westliche Notenschrift verließ (was selten dem Original nahe kam). Ende des 19. Jahrhunderts wurden wissenschaftliche Expeditionen, Handelsreisende oder Missionare mit einem Phonographen ausgestattet und beauftragt, die Musik in der Fremde aufzunehmen und nach Berlin oder Wien zu schicken. Dort bildeten sich bald Institutionen, die sich methodisch und systematisch damit befassten. Erstmals war es möglich, die Vielfalt der Musik in großem Maßstab zu erfassen. Aus dieser Auseinandersetzung entwickelte sich die Disziplin der vergleichenden Musikwissenschaft.
Parallel zum Kolonialismus entwickelte sich die Sammelwut im großen Stil, und es stellt sich die Frage, wie sich das Tonmaterial dazu verhält. Dazu werden viele historische Klangbeispiele aus dem Phonogrammarchiv zu hören sein.

Das Seminar knüpft an das letzte Semester an (kann aber auch neu begonnen werden). Im Mittelpunkt des SoSem. stehen ethnologische Theorien und die Frage der kolonialen Präsentation.

Literatur
Wird bereitgestellt
Credits
2 Creditpoints
Bemerkung
Bitte um Anmeldung via E-Mail: Frank.Boehme@HfMT-Hamburg.de
Module
Wahlmodul freie Wahl (alle Studiengänge), Wahlmodul Lehramt, Studium generale Wahlmodul Master