Nicht ohne uns!
Wegbereitung eines inklusiven Musik- und Theaterbetriebs
Ringvorlesung
Dienstag
17.01.2023 18:00
HfMT, Mendelssohn-Saal
Intersektionalität & Diversity
Die Vortragsreihe im Kontext von Gender und Diversity wirft dieses Wintersemesters einen Blick auf einige Aspekte des Ist-Zustands von Inklusion im Musik- und Theaterbereich. Die Reihe nimmt Einschränkungen im Bereich der Sinneswahrnehmung und der Mobilität in den Blick sowie das Autismus-Spektrum. In diesen Feldern hat die HfMT Hamburg erste Erfahrungen gesammelt und im Zuge dessen über neue Unterrichtsformate und Hilfsmittel nachgedacht, welche die Studierbarkeit ermöglichen. An den sechs Abenden wird u.a. der Leitfrage nachgegangen, welche Vorraussetzungen in der akademisch-künstlerischen Ausbildung einer Hochschule für Musik und Theater gegeben sein müssen, um be_hinderte Menschen für ein Berufsleben als professionelle Musiker:innen, Komponist:innen oder Schulmusiker:innen bzw. als Schauspieler:innen, Regisseur:innen oder Dramaturg:innen in der Breite zu qualifizieren. Die Vortragenden erörtern das Wissen aus ihren persönlichen Erfahrungen als be_hinderte Künstler:innen und präsentieren Kostproben ihrer Projekte. Ergänzt werden diese Beiträge durch kritisch reflektierende wissenschaftliche Vorträge aus dem Feld sowie partizipative Diskussionsforen, zu denen auch das Publikum beitragen kann.
Initiiert durch Karin Holzwarth, Leonie Jakobs und Silke Wenzel (Gleichstellungsteam HfMT)
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Artplus: Ein Praxisprojekt stellt sich vor
Vortrag:
Angela Müller-Giannetti
Selbstständige, unabhängig agierende Kreative mit Behinderungen bilden in der deutschen Kulturlandschaft eher eine Ausnahme. Auch im Bereich der Kulturvermittlung – von der kulturellen bis zur akademischen Bildung – sind Kunstschaffende mit Behinderungen kaum zu finden. Ein entscheidender Grund dafür ist, dass kreative und künstlerisch talentierte Menschen mit Behinderungen, die sich außerhalb der Behindertenhilfe beruflich qualifizieren wollen, kaum Angebote hierfür finden. Das bestehende Ausbildungsangebot in Deutschland ziehen viele für sich nicht in Betracht, es fehlt an Kenntnissen zu Zugangsvoraussetzungen und Unterstützungsleistungen. Erschwerend hinzu kommt, das das deutsche Bildungssystem für viele Menschen mit Behinderung wenig anschlußfähig ist und die inner- und außerschulische künstlerische Bildung bei Kindern und Jugendlichen mit Behinderung häufig weniger umfänglich stattfindet, als bei nichtbehinderten Altergenoss:innen.
EUCREA hat 2021 mit rund 25 Organisationen in den Bundesländern Niedersachsen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Bremen die erste umfassende Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung gestartet.
Gespräch über Möglichkeiten und Barrieren des inklusiven Orientierungsjahr am Hamburger Konservatorium.
Michael Petermann (Direktor), Anselm Simon (Lehrkraft), Michael Solle (Absolvent und Lehrkraft) Hamburger Konservatorium
Wie kann dieses Angebot auf künstlerische Hochschulen erweitert und welche Ansätze übernommen werden. Ersin Gülcan, Michael Petermann, Anselm Simon und Michael Solle im Gespräch. Gencay Özata wird ein klassisches Gitarrensolo spielen. Das Hamburger Konservatorium fördert die Liebe zur Musik in all ihren Facetten und Klängen. Eine Offenheit, die auch für unsere Dozent:innen sowie Schüler:innen gilt.
Angela Müller-Giannetti
Angela Müller-Giannetti ist seit 1997 als selbstständige Projektplanerin, Social Entrepreneurin und Designerin aktiv. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Frage, wie Kunst, Kultur und Design genutzt werden können, um individuelle Entwicklung einerseits und Gemeinschaft und Zusammenarbeit andererseits zu verbessern. Sie ist der festen Überzeugung, dass Kreativität, Vielfalt und Flexibilität die Säulen einer funktionierenden Gesellschaft bilden. Mit ihrer Arbeit hinterfragt sie materielle und gesellschaftliche Wertesysteme und betont die Wirksamkeit kreativer Strategien, um diese zukunftsfähig werden zu lassen. Sie forscht nach Bedingungen und Methoden, wie Zusammenarbeit zwischen Menschen möglich wird und setzt auf die Kraft des Kollektivs. Eine vorrangig auf Wettbewerb ausgerichtet Gesellschaft braucht ihrer Meinung nach mehr denn je Impulse, die der Gemeinschaft einen neuen Wert verleihen.
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Außerdem können Sie live über Zoom teilnehmen. Den Link finden Sie hier
Meeting-ID: 662 7195 4562
Kenncode: 839365
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Die Termine:
25.10.22
08.11.22
22.11.22
06.12.22
17.01.23
31.01.23
Eintritt frei
Eine Voranmeldung ist notwendig und erfolgt über eventbrite